Montag, 18. November 2013

Mafia-Boss nach monatelanger Flucht gefasst

Ein im Sommer aus dem Hausarrest entwischter Mafia-Boss ist nach monatelanger Flucht in der süditalienischen Stadt Reggio Calabria gefasst worden. Antonino Lo Giudice hatte bei den Ermittlern ausgepackt und die Verantwortung unter anderem für ein Bombenattentat auf eine Gebäude der Staatsanwaltschaft sowie Anschläge auf Staatsanwälte übernommen. Er war Medienberichten von heute zufolge zu sechs Jahren und vier Monaten Haft verurteilt worden.

Der ’Ndrangheta-Boss, genannt „Nano“ (Zwerg), war auch im Ausland gesucht worden, vermutlich hatte er seine Heimat aber gar nicht verlassen.



Geständnis widerrufen

Wahrscheinlich hätten ihm seine Frau und sein Sohn beim Verstecken geholfen, heißt es bei „Corriere della Sera“ (Onlineausgabe). Über seinen Sohn hatte er nach seinem Abtauchen sein Geständnis widerrufen und behauptet, die Ermittler hätten ihn zu den Aussagen gezwungen. „Ich habe alles erfunden.“ Die Staatsanwälte hätten ihm gedroht, wenn er nicht das sagte, was sie hören wollten.

Festnahme auch in Spanien

Unterdessen wurde bekannt, dass die spanische Polizei auf den Balearen ein mutmaßliches italienisches Mafia-Mitglied gefasst hat. Der 36-jährige Gennaro Zampini wurde auf Ibiza festgenommen, wie die Polizei heute mitteilte. Er gehört demnach dem Gioia-Clan an, einer Bande innerhalb der neapolitanischen Camorra, und soll auf der Balearen-Insel an Drogengeschäften beteiligt gewesen sein. Weitere mutmaßliche Mitglieder seines Clans wurden den Angaben zufolge in Italien festgenommen.

Die Camorra ist eine der vier großen Mafia-Organisationen in Italien. Die anderen Zweige sind die sizilianische Cosa Nostra, die ’Ndrangheta aus Kalabrien und die Sacra Corona Unita aus Apulien.

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