Sonntag, 23. August 2015

Die Schweiz jagt jetzt den Mafia-Boss der Bosse

Die Schweiz arbeitet mit Italien bei den Ermittlungen gegen den Cosa-Nostra-Boss Matteo Messina Denaro zusammen. Der Chef der sizilianischen Mafia, der vor zwei Jahrzehnten untergetaucht war, soll Millionen auf Schweizer Konten versteckt haben.
Die Bundesanwaltschaft (BA) bestätigte eine entsprechende Meldung der "Sonntagszeitung". Die BA führe "in diesem Kontext ein eigenes Strafverfahren", teilte Sprecherin Walburga Bur am Sonntag mit.


Matteo Messina Denaro - der Unsichtbare


Dabei arbeite man im Rahmen der Rechtshilfe mit der Anti-Mafia-Behörde von Palermo in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe. Die BA habe Bankunterlagen editiert sowie zwei Hausdurchsuchungen und Einvernahmen durchgeführt.

Der 1993 untergetauchte Denaro gilt als Nachfolger der lebenslang einsitzenden "Paten" Toto Riina und Bernardo Provenzano. Die letzten bekannten Fotos von ihm stammen aus den frühen 90er Jahren.

Auf dem Höhepunkt seiner Mafia-Karriere hatte er den Ruf eines Frauenhelden und Protzes, der seine rund 900 Gangmitglieder fest im Griff hatte. Denaro werden über 50 Morde zur Last gelegt. Berichten zufolge soll er einmal damit angegeben haben, mit seinen Opfern einen ganzen Friedhof füllen zu können.

In den vergangenen Monaten haben die italienischen Ermittler ihre Bemühungen verstärkt, um Denaro zu schnappen und dessen Netzwerk und Finanzströme offenzulegen. In mehreren Razzien wurden Gelder und Güter im Millionenwert beschlagnahmt und mehrere Verwandte und Helfer Denaros sowie mit ihm verstrickte Unternehmer verhaftet.

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