Donnerstag, 10. Januar 2013

Wer oder was ist die Cosa Nostra?


Die Cosa Nostra ist heute eine international operierende Verbrecherorganisation. Sie wurde und wird immer noch von einer "Cuppola" (Kuppel - sizilianische Mafia-Kommission) befehligt, die sich aus den Oberhäuptern der wichtigsten Familien zusammensetzt. Inzwischen ist die Organisation infolge des zweiten Mafiakrieges stark zentralisiert. Zumindest in den 1980er und 1990er Jahren stand die gesamte Organisation unter der Kontrolle eines einzigen Bosses.




Derzeiger Umsatz weltweit ca. 230 Millarden Euro jährlich (neueste Schätzung der Antimafiabehörde Rom 2011/12)

Am Beipiels dieses Videos wird deutlich, wie das Sytem funktioniert!



Für Morde, die oft von jungen Mitgliedern niedrigen Ranges ausgeführt werden, bezahlen die „Familien“ grundsätzlich niemandem Geld. Es sind die Gegenleistungen für die Mitgliedschaft und den Schutz, welchen die Mafia ihrem Mitglied bietet, und dienen auch als Möglichkeit, Prestige und Reputation zu erwerben. Die Cosa Nostra führt ihre Morde grundsätzlich allein aus und wirbt niemals Außenstehende oder Auftragsmörder an. Sie haben ihre eigenen Killer, die teilweise mehrere Dutzend Morde auf ihrem Konto haben. Bei der Wahl der Methoden geht sie normalerweise ebenfalls streng pragmatisch vor.

Die Hierarchie in der sizilianischen Mafia, ähnelt in gewisser Weise dem Aufbau einer Römischen Legion und ist der Armee des Römischen Reiches angelehnt. Oft wird der Vergleich mit der inneren Struktur der katholischen Kirche gezogen.
  1. Comissione Interprovinciale (alle Capi Com., früher Kollegialorgan, seit den Corleonesi + Capo dei capi)
  2. Comissione Provinciale + Capo Comissione (Provinzkommission mit allen Capi Mand. + Provinzrepräsentant)
  3. Capo mandamento (Repräsentant von je 3 cosche, Familien)
  4. Capofamiglia/ Rappresentante (Repräsentant der Familie, Boss)
  5. Consiglieri (mehrere Berater)
  6. Capodecina („Zehnerboss“, direkter Boss einer einzelnen Gruppe von bis zu zehn „Ehrenmännern“), Capo steht hier für den Chef (Kopf) einer cosca (Gruppe).
  7. Soldati/Picciotti (normale Mitglieder/„Ehrenmänner“)
Eine Mitgliedschaft in der Cosa Nostra ist weiterhin eine von außen nicht leicht feststellbare Angelegenheit. Da das Gebot des Schweigens – die Omertà – aber unter dem seit 1992 wachsenden Verfolgungsdruck zunehmend von den Mitgliedern der Mafia selbst gebrochen wurde, hat sich die Informationslage für Außenstehende verbessert. Auch wenn ein Nicht-„Pentito“ schriftliche Belege über die Cosa Nostra anfertigt, wird dies prinzipiell als „Todsünde“ gewertet. So wurde 1969 der Tod von Michele Cavataio unter anderem auch deshalb beschlossen, weil er die Clans von Palermo und deren wichtigste Vertreter auf einem Lageplan verzeichnet hatte.
„Schriftliches, oder gar Mitgliederlisten, kämen der Mafia nie in den Sinn; eine Bürokratie ebenfalls nicht; sie würde die Flexibilität und Wandelbarkeit des Clans nicht nur stören, sondern wohl total zerstören“

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