Anfang Juli hatte die
Polizei acht mutmaßliche Mitglieder der Mafia-Organisation 'Ndrangheta
festgenommen. Die Männer sollten ausgeliefert werden - stattdessen sind sechs
wieder frei.
Die Männer im Alter von 40 bis 69 Jahre waren im Rahmen der Operation Rheinbrücke in mehreren Orten im Bodenseekreis
festgenommen worden. Sie sollten nach Italien ausgeliefert werden. Nach Angaben
des Recherchezentrums "Correctiv" wurde die geplante Auslieferung jedoch
Anfang September in sechs Fällen für unzulässig erklärt. Als Begründung habe
das Oberlandesgericht Karlsruhe auf Anfrage angegeben, dass die Straftaten, die
den Männern zur Last gelegt worden waren, nach deutschem Recht verjährt seien.
Die Männer sollen der
berüchtigten Mafia-Gruppe 'Ndrangheta aus Kalabrien angehören - ein Umstand,
der in Italien ausreicht, um sich strafbar zu machen. In Deutschland ist die
Gruppierung vor allem im Westen und in Baden-Württemberg aktiv.
Nach der Festnahme hatte
ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft erklärt, die Behörden müssten nun
einen Antrag auf ein Auslieferungsverfahren beim Oberlandesgericht Karlsruhe
stellen. Dann komme es darauf an, welche Einwendungen die Beschuldigten
machten. Das Verfahren könnte sich Monate hinziehen.
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