"Coco" war gemeinsam mit seinem Großvater und
dessen Freundin getötet worden. Zwei wegen Drogenhandels sitzende Mafiosi
sollen für Tat verantwortlich sein. Fall hatte Entsetzen des Papstes geweckt.
Die italienischen Justizbehörden haben zwei Mafiosi
identifiziert, die für einen Dreifachmord im vergangenen Jahr verantwortlich
gemacht werden, bei dem auch ein dreijähriger Bub getötet wurde. Die Leichen
des Kindes, seines Großvaters und dessen Geliebter waren im Jänner 2014 in
einem ausgebrannten Autowrack in Kalabrien entdeckt worden.
Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich um einen Racheakt zwischen
rivalisierenden Mafia-Clans um die Kontrolle von Drogengeschäften handelte. Für
den Mord werden jetzt zwei Mafiosi verantwortlich gemacht, die bereits im
vergangenen Jahr wegen Drogenhandels festgenommen wurden und seitdem hinter
Gittern sitzen.
Trauriges Kinderschicksal
Das Schicksal des dreijährigen Nicola Campolongo, genannt "Coco",
der gemeinsam mit seinem Opa getötet wurde, hatte auch den Papst geschockt.
Sein 52-jähriger Großvater Giuseppe Iannicelli stand wegen Drogenhandels unter
Hausarrest. Iannicellis Frau und seine Tochter, die Mutter des Buben, waren
wegen desselben Delikts in Haft. "Coco" hatte als Baby gemeinsam mit
seiner Mutter ein Jahr hinter Gittern verbracht, bevor er in die Obhut des
Großvaters kam. Dieser unterhielt inzwischen eine Affäre mit einer 27-jährigen
Marokkanerin, deren Leiche ebenfalls in dem Autowrack entdeckt wurde.
Die süditalienische Region Kalabrien ist die Hochburg der 'Ndrangheta,
einer der gefährlichsten und mächtigsten Mafia-Vereinigungen Italiens, die vor
allem mit dem internationalen Kokainhandel ihr Geld verdient. Laut
italienischen Medien ist der brutale Mord ein weiteres Zeichen dafür, dass der
einst gültige "Ehrenkodex" der kalabrischen Clans, der über Jahre
hinweg Kinder, Frauen und Alte vor Racheakten schützte, keinen Bestand mehr
hat. Laut den Ermittlern soll Giuseppe Iannicelli um sein Leben gefürchtet
haben.
.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen