Ein neuer Mord, auf eine Fehde unter Jugendgangs in
Neapel zurückzuführen, hat Süditaliens größte Stadt erschüttert. Die Polizei in
Neapel ist auf der Suche nach den Tätern, die am Samstag an Bord eines Scooters
auf zwei Brüder geschossen haben. Der 24-jährige Domenico A., wegen Überfälle
und Drogenhandels amtsbekannt, wurde sofort getötet, sein 20-jähriger Bruder
verletzt.
Die beiden Brüder hatten laut den Ermittlern Kontakte
zu einem Clan der Camorra, der Mafia in Neapel, berichteten italienische
Medien. Mit dem Tod A.'s wächst die Zahl der 2015 in Neapel verübten Morde auf
48. Die meisten sind auf Fehden unter Mafiosi zur Kontrolle der kriminellen
Geschäfte in der Stadt zurückzuführen. Erst im September war ein 17-Jähriger in
der Altstadt Neapels erschossen worden. Offenbar fiel dieser der mehrheitlich
aus Minderjährigen zusammengesetzten Banden zum Opfer, die sich im Namen
verschiedener Mafia-Clans seit drei Jahren einen blutigen Krieg um Macht und
kriminelle Geschäfte liefern.
Trotz des Einsatzes Hunderter
Soldaten, die seit einigen Monaten ständig auf den Straßen Neapels und in der
Umgebung patrouillieren, scheint unter rivalisierenden Clans der Camorra der
Kampf um die Kontrolle illegaler Aktivitäten wie Suchtgift-und Waffenhandel,
Prostitution und Zigarettenschmuggel wieder ausgebrochen zu sein. Die
italienische Regierung will jetzt rund 1.000 Soldaten nach Neapel entsenden.
Sie sollen für mehr Sicherheit sorgen.
Die Camorra ist in den
süditalienischen Provinzen Neapel und Caserta beheimatet, operiert aber längst
nicht nur in der Region, sondern ist weltweit etabliert. Sie hat unter anderem
im Drogenhandel, Glücksspiel und der illegalen Müllentsorgung ihre Finger im
Spiel.
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