In Rom
hat am Dienstag der erste Prozess in Zusammenhang mit dem Korruptionsskandal
„Mafia Capitale“ begonnen, der seit Dezember die italienische Hauptstadt
erschüttert. Vor Gericht müssen sich der ehemalige Generaldirektor der
Müllabfuhrgesellschaft, Giovanni Fiscon, sowie vier weitere Personen
verantworten.
Am
Prozess nimmt die Gemeinde Rom als Nebenkläger teil. Bei der Affäre geht es
unter anderem um Korruption und Manipulation bei Auftragsvergaben sowie um
Veruntreuung von öffentlichen Geldern. Der Skandal um die „Mafia Capitale“ geht
vor allem auf die Zeit zurück, als der rechtsgerichtete Politiker Gianni
Alemanno als Bürgermeister von Rom (2008-2013) im Amt war.
Mafiaboss Massimo Carminati. |
Die
römische Untersuchungsrichterin Anna Criscuolo lehnte den Antrag vonseiten der
Rechtsanwälte der Angeklagten auf Schnellverfahren ab. Sie beschloss, dass sich
die fünf Angeklagten in einem gemeinsamen Prozess mit weiteren Schlüsselfiguren
in der Affäre, die am 5. November erstmals vor Gericht erscheinen müssen, zu
verantworten haben. Zu den Hauptangeklagten zählen der skandalumwitterte
Unternehmer Salvatore Buzzi und der im Dezember festgenommene römische
Mafiaboss Massimo Carminati.
Die
spektakuläre Untersuchung „Mafia Capitale“, die im Dezember 2014 zur Festnahme
von fast einhundert Politikern, Mafiabossen und Unternehmern geführt hat, hatte
ganz Italien zutiefst erschüttert. Ein Kartell aus mafiösen Firmen hatte sich
die Gunst von Funktionären und Politikern erkauft.
Vor zwei
Wochen ist Roms Bürgermeister Ignazio Marino zurückgetreten. Er war zwar nicht
persönlich in den Skandal verwickelt, doch sein Gemeinderat erlitt einen
schweren Imageverlust. Dem 60-Jährigen war unter anderem ein zu lascher Umgang
mit dem Mafia-Skandal vorgeworfen worden.
.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen