Zwei Mafiosi des Strangio-Clans sind in Rom
festgenommen worden. Der Clan war vor acht Jahren an den Mafia-Morden im
"Da Bruno" in Duisburg beteiligt.
Der italienischen Polizei ist ein Schlag gegen einen an den Mafiamorden in Duisburg beteiligten 'Ndrangheta-Clan gelungen. Die beiden flüchtigen Mafiosi Giuseppe und Antonio Strangio wurden am Dienstag in einem massiv gesicherten Haus in Rom festgenommen, wie die Polizei mitteilte. Den 33 und 36 Jahre alten Männern wird unter anderem Drogen- und Waffenhandel sowie Geldwäsche vorgeworfen. Sie gehören nach Angaben der Polizei dem Strangio-Clan der kalabrischen Mafia an, der vor acht Jahren an den Morden beteiligt war.
Im August 2007 waren sechs Italiener vor einem Restaurant in Duisburg auf offener Straße erschossen worden. Auslöser soll eine Fehde zwischen zwei 'Ndrangheta-Clans gewesen sein. Der Haupttäter Giovanni Strangio wurde 2011 zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Morde zählen zu den schlimmsten Mafia-Taten in Deutschland.
Der 36 Jahre alte
Giuseppe und der 33 Jahre alte Antonio Strangio hatten sich in einem
unscheinbaren Häuschen hinter hohem Stacheldraht an der Aurelia Antica
verschanzt und wurden dort nachts von den Carabinieri überrascht. Einer von
ihnen wollte noch vom Grundstück fliehen – ihm wurden aber seine eigenen
Schutzmaßnahmen gegen die Polizei zum Verhängnis. Nach kurzem Widerstand war
auch er festgesetzt.
Seit Jahren wurden die
beiden Brüder und Söhne eines bekannten Verbrechers gesucht. In enger
Kooperation zwischen kalabrischer, römischer und nationaler Anti-Mafia-Polizei
gelang nun der Schlag. Die beiden reichen Brüder lebten ärmlich auf engstem
Raum zusammen. Ihre Küche war auch ihr Wohnzimmer.
Neben dreckigem
Geschirr und schmutziger Wäsche zeigte die Polizei einen großen
Fernsehbildschirm. Schlafzimmer und Bad wirkten unordentlich. Bislang ist nicht
bekannt, wer die Gesuchten versorgte. Man fand bei ihnen 5000 Euro in bar,
Kreditkarten und fünf Mobiltelefone. Man wirft ihnen die Zugehörigkeit zum
organisierten Verbrechen vor, den Handel mit Rauschgift und Waffen auf
internationaler Ebene vor sowie Geldwäsche. Die Ermittlungen liefen weiter auf
Hochtouren, heißt es bei der Anti-Mafia-Einheit der Carabinieri.
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