Mittwoch, 7. Januar 2015

Mexico - Drogengeschäfte, Mord... Ex-Bürgermeister angeklagt

Nach dem Verschwinden von Dutzenden Studenten in Mexiko gab es neue Festnahmen. Die Frau des Ex-Bürgermeisters von Iguala wurde angeklagt – Sie und ihr Mann gelten als Drahtzieher des Verbrechens.




Gut drei Monate nach dem Verschwinden von 43 Studenten im mexikanischen Iguala ist die Ehefrau des früheren Bürgermeisters der Stadt, María de los Ángeles Pineda Villa, offiziell angeklagt worden. Als Gründe nannte Richter Tomás Zerón am Montag ihre "wahrscheinliche Verwicklung in organisierte Kriminalität" sowie Schwarzgeldgeschäfte.

Die Ermittler halten Pineda für die wichtigste Vertreterin der Drogenbande Guerreros Unidos in Iguala. Ihr werden Drogenhandel und Geldwäsche vorgeworfen.


Sollte eine Protestaktion verhindert werden?

Gemeinsam mit ihrem Mann José Luis Abarca war Pineda sechs Wochen lang auf der Flucht, bevor sie Anfang November in Mexiko-Stadt gefasst wurden. Am Sonntag wurde Pineda aus der Untersuchungshaft in das Hochsicherheitsgefängnis von Tepic verlegt.


Die festgenommene María de los Ángeles Pineda Villa auf einem Polizeifoto, das ihre Überstellung in ein anderes Gefängnis zeigt


Das Ehepaar steht außerdem im Verdacht, die 43 Lehramtsstudenten der Gang von Pinedas Bruder zum Massenmord übergeben zu haben, um zu verhindern, dass die jungen Leute eine Rede seiner Frau mit einer geplanten Protestaktion störten.
Laut mexikanischen Medien, die Ermittlungspapiere zitieren, soll Abarca die Polizei angewiesen haben, den Studenten "eine Lehre zu erteilen".

Die 43 Lehramtsstudenten waren am 26. September bei der Rückkehr von einer Spendensammelaktion in Iguala von Polizisten verschleppt und Zeugenaussagen zufolge der kriminellen Organisation Guerreros Unidos übergeben worden.


Auch zehn Polizisten festgenommen

Mitglieder der Bande räumten bereits ein, die Studenten auf einer Müllkippe nahe der Ortschaft Cocula ermordet, ihre Leichen mit Benzin übergossen und in Brand gesteckt zu haben.

Die verkohlten Leichenüberreste hätten sie danach in Plastiktüten gepackt und in den Fluss San Juan unweit der Müllhalde geworfen. Bisher konnte aber nur ein Leichnam, der des 19-jährigen Studenten Alexander Mora Venancio, eindeutig identifiziert werden.

Landesweit gab es nach dem Verschwinden der 43 Studenten Proteste. Hier Bilder aus Mexico-Stadt


Wegen des mutmaßlichen Massakers hat die Staatsanwaltschaft am Montag zehn weitere Polizisten festgenommen. Den Beamten der örtlichen Polizei von Iguala im Bundesstaat Guerrero werden Verbindungen zum organisierten Verbrechen und Entführung vorgeworfen, wie Chefermittler Tomás Zerón am Montag sagte. Mittlerweile sitzen wegen der Tat 43 Beamte in Haft.

http://www.welt.de/vermischtes/article136076018/Drogengeschaefte-Mord-Ex-Buergermeister-angeklagt.html

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