Der Südwesten habe eine
zentrale Lage im Herzen Europas, zudem gebe es unter anderem gute
Investitionsmöglichkeiten und eine hohe Lebensqualität, sagt Stürmer.
Baden-Württemberg - und auch der Bodenseeraum - seien allerdings weniger
Aktionsraum als ein "Rückzugs- und Ruheraum", sagt Stürmer. Konkrete
Straftaten ließen sich dem bekannten Personenkreis eher selten nachweisen.
"Zuhause vor seiner Haustüre will man seine Ruhe haben und nicht
auffallen." Dennoch dürfe man nicht den Eindruck erwecken, in der Region
sei alles friedlich: "Wir sind hier keine Insel der Seligen. Aber von deutschem Boden, wird organisiert, geplant und angeordnet..."
"In Baden-Württemberg kennen wir circa 180 Personen, bei denen uns Erkenntnisse vorliegen,
dass sie der italienischen Mafia angehören." Nach Angaben des
Landeskriminalamtes wurden 2013 beispielsweise zwei in Italien gesuchte
mutmaßliche Mafia-Mitglieder in Metzingen und Singen festgenommen, im Jahr 2011
schnappte die Polizei fünf Männer im Landkreis Konstanz, die Mitglieder der
Gruppe Ndrangetha gewesen sein sollen.
Ein dritter Bereich der
Organisierten Kriminalität sei russisch-eurasisch: "Hier finden wir vor
allem Eigentumskriminalität, Cybercrime, aber auch straff organisierte
Kriminelle, die hoch professionell ältere Menschen mit dem Enkeltrick
ausnehmen."
Die schweigsamen Mafiosi bleiben im Verborgenen: Es reiche nicht, einzelne Akteure auf der
unteren Ebene festzunehmen, sagt Stürmer. "Die werden sofort
ersetzt." Ziel der polizeilichen Ermittlungen sei es, möglichst auch an
die wahren Bosse heranzukommen.
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