Der lange Arm der Mafia reicht bis nach
Südtirol. In der Nähe von Bergamo wurde der 23-jährige Zhinjun Hu, dessen
Eltern die Bar Cristallo in Bozen betreiben, entführt und ermordet.
Ein Fußgänger machte am
Freitagvormittag auf einem Spazierweg in der Valle d`Argon bei Albano
Sant´Alessandro (Provinz Bergamo) eine grausame Entdeckung.
Ein junger
Mann mit asiatischer Herkunft zugeklebtem Mund, der leblos am Wegesrand lag.
Die
herbeigerufenen Carabinieri und der Notarzt stellten bald darauf fest: Der Mann
war mit zwei Pistolenschüssen, die ihn in der Herzgegend trafen, erschossen
worden. Exekutiert mit einer großkalibrigen Waffe, wie die Ermittlungen
ergaben. „Da waren Profis am Werk“, ließen die Carabinieri verlauten. Das Opfer
wurde zuerst gekidnappt (nicht ausgeraubt) und anderer Stelle als dem Fundort
der Leiche getötet.
Das Opfer
ist ein Bozner bzw. war ein Bozner: Zhinjun Hu, 23, Betreiber des Spielsalons
Las Vegas in Albano Sant´Alessandro. Dort war er am Donnerstagabend zuletzt
gesehen worden. Die Eltern des Erschossenen sind fassungslos. Es handelt sich
um die Betreiber der Bar Cristallo in der Palermostraße, sie leben weiterhin in
der Landeshauptstadt. Am Wochenende waren sie zwecks Identifizierung der Leiche
in Bergamo. Am Mittwoch soll eine Autopsie durchgeführt werden.
Über die
Hintergründe der brutalen Bluttat gibt es derzeit eine Reihe von Spekulationen:
Der Spielsalon, in dem Zhinjun Hu arbeitete, gehörte einem Onkel, der in Padua
wohnhaft ist. Die Ermittler befragen in diesen Tagen das engere Familienumfeld
des Mordopfers, rund 20 Personen. Es gibt den Verdacht, dass der 23-Jährige aus
Rache gegen einen Verwandten ermordet worden ist. Eine Abrechnung im Umfeld der Mafia, deren Schatten durch die Bluttat von Bergamo bis nach Südtirol
reichen könnte.
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