Samstag, 23. April 2016

Mafia erklärt Flüchtlingen den Krieg


Siziliens Mafia-Bosse haben den Flüchtlingsmassen auf der italienischen Insel den Krieg erklärt. Wie die "MailOnline" am Freitagabend berichtete, fürchtet die berüchtigte Cosa Nostra um ihre kriminelle Vormachtstellung, weil täglich bis zu 1000 neue Migranten auf Sizilien ankommen. Unter den Flüchtlingen sollen sich zahlreiche Bandenmitglieder befinden, die die Mafia-Mitglieder brutal bekämpfen.

Mafioso geht mit gezogener Waffe (siehe roten Ring) zum Tatort



Angst vor blutigen Racheakten

Nun werden Racheakte befürchtet. Palermos verzweifelter Bürgermeister Leoluca Orlando erklärte gegenüber der "MailOnline": "Palermo ist keine italienische Stadt mehr. Sie ist auch nicht mehr europäisch. Wenn man durch die Stadt spaziert, kommt man sich vor wie in Istanbul oder Beirut."

In Palermos Stadtteil Ballaro, in dem der Gambier angeschossen wurde, ist der Migrantenanteil seit Beginn der Flüchtlingskrise von fünf auf 25 Prozent angestiegen. Der italienische Staat ist mit der Situation überfordert und auch der Mafia scheint die heimliche Kontrolle über die Stadt zu entgleiten. Bürgermister Orlando: "Als die Mafia noch mächtiger war, hielt sie die Asylwerber fern. Damals sah man keine Afrikaner oder Asiaten in der Stadt."

Der Krieg zwischen Mafia und Flüchtlingen begann, als mit den Schutzsuchenden immer mehr kriminelle Bandenmitglieder nach Sizilien kamen und ihre kriminellen Machenschaften abwickelten. Die Polizei habe dagegen angeblich nichts unternommen, die Mafia aber weiterhin im Visier gehabt.


Gewalt breitet sich auf ganz Sizilien aus

 

Das Attentat auf den Gambier sei ein brutales Beispiel, wie die Gewalt um sich greift und allmählich die Lage auf der ganzen Insel außer Kontrolle gerät. Orlando: "Der Anschlag war ein grober Fehler, weil sich die Stadt nun gegen die Mafia stellt. Die Mafia braucht Ruhe und Dunkelheit und Leute, die ihren Mund halten. Aber nach so einem blutigen Vorfall ist die ganze Stadt in Aufruhr." Und Polizeikommissar Guido Longo fügt hinzu: "Die Cosa Nostra will ihre Regeln durchsetzen und ihr Territorium verteidigen. Es gab eine ganze Reihe von gewaltsamen Übergriffen auf Migranten, die die Handschrift der Mafia tragen."


Opfer: "Ich bin nicht wütend"

 

Der angeschossene Gambier befindet sich übrigens inzwischen auf dem Weg der Besserung. Sein Gehirn wurde durch den Schuss in den Kopf offenbar nicht verletzt. Vier Tage lag er im Koma, seither unterzieht er sich einer Rehabilitation. "Ich bin ein gläubiger Christ. Ich bin nicht wütend, sondern einfach nur froh, dass ich noch lebe. An dem Tag, an dem ich das Krankenhaus verlassen darf, wird mein neues Leben beginnen."


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