Siziliens Mafia-Bosse haben den Flüchtlingsmassen auf der italienischen
Insel den Krieg erklärt. Wie die "MailOnline" am Freitagabend
berichtete, fürchtet die berüchtigte Cosa Nostra um ihre kriminelle
Vormachtstellung, weil täglich bis zu 1000 neue Migranten auf Sizilien
ankommen. Unter den Flüchtlingen sollen sich zahlreiche Bandenmitglieder
befinden, die die Mafia-Mitglieder brutal bekämpfen.
Mafioso geht mit gezogener Waffe (siehe roten Ring) zum Tatort |
Angst vor blutigen
Racheakten
Nun werden Racheakte befürchtet.
Palermos verzweifelter Bürgermeister Leoluca Orlando erklärte gegenüber der
"MailOnline": "Palermo ist keine italienische Stadt mehr. Sie
ist auch nicht mehr europäisch. Wenn man durch die Stadt spaziert, kommt man
sich vor wie in Istanbul oder Beirut."
In Palermos Stadtteil Ballaro, in dem
der Gambier angeschossen wurde, ist der Migrantenanteil seit Beginn der
Flüchtlingskrise von fünf auf 25 Prozent angestiegen. Der italienische Staat
ist mit der Situation überfordert und auch der Mafia scheint die heimliche
Kontrolle über die Stadt zu entgleiten. Bürgermister Orlando: "Als die
Mafia noch mächtiger war, hielt sie die Asylwerber fern. Damals sah man keine
Afrikaner oder Asiaten in der Stadt."
Der Krieg zwischen Mafia und Flüchtlingen begann, als mit den
Schutzsuchenden immer mehr kriminelle Bandenmitglieder nach Sizilien kamen und
ihre kriminellen Machenschaften abwickelten. Die Polizei habe dagegen angeblich
nichts unternommen, die Mafia aber weiterhin im Visier gehabt.
Gewalt breitet sich auf ganz Sizilien aus
Das
Attentat auf den Gambier sei ein brutales Beispiel, wie die Gewalt um sich
greift und allmählich die Lage auf der ganzen Insel außer Kontrolle gerät.
Orlando: "Der Anschlag war ein grober Fehler, weil sich die Stadt nun
gegen die Mafia stellt. Die Mafia braucht Ruhe und Dunkelheit und Leute, die
ihren Mund halten. Aber nach so einem blutigen Vorfall ist die ganze Stadt in
Aufruhr." Und Polizeikommissar Guido Longo fügt hinzu: "Die Cosa
Nostra will ihre Regeln durchsetzen und ihr Territorium verteidigen. Es gab
eine ganze Reihe von gewaltsamen Übergriffen auf Migranten, die die Handschrift
der Mafia tragen."
Opfer: "Ich bin nicht
wütend"
Der
angeschossene Gambier befindet sich übrigens inzwischen auf dem Weg der
Besserung. Sein Gehirn wurde durch den Schuss in den Kopf offenbar nicht
verletzt. Vier Tage lag er im Koma, seither unterzieht er sich einer
Rehabilitation. "Ich bin ein gläubiger Christ. Ich bin nicht wütend,
sondern einfach nur froh, dass ich noch lebe. An dem Tag, an dem ich das
Krankenhaus verlassen darf, wird mein neues Leben beginnen."
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