Einige
geben sich selber einen unverwechselbaren Übernamen. Andere Mafiosi bekommen
ihren Nickname unfreiwillig – etwa wegen ihres Gewichts.
Den Frauenfelder 'Ndrangheta-Paten Antonio
N. (65) nennen sie «Cucchiarune», «Schweizer Berg». Der Schaffhauser Francesco
A. (33), Waffenschieber der kalabrischen Mafia, heißt «Zikade». Ein Insekt,
Meister der Tarnung.
Der Pate von Frauenfeld: Mafia-Boss Antonio Nesci, genannt, der "Schweizer Berg" |
Der Schaffhauser Mafioso Francesco A. Nach ihm wird gefahndet... |
Wer ein richtiger Mafiosi sein will, der
braucht auch einen markigen Namen. Idealerweise kommt er von den eigenen
Mafia-Freunden. Ein unverwechselbarer Name, einer, der den Gegnern zittern
lässt.
«Iceman» tötete 200
Männer
So wie der von Frank Balistrieri (†74),
einst Mafia-Chef in Milwaukee. Gefürchtet als «Mad Bomber», der irre Bomber. Er
bastelte am liebsten Sprengladungen.
Frank Balistrieri |
Mafia-Killer Richard Kuklinski (†70) war
«Iceman», der Eismann. Der US-Amerikaner mit polnischen Wurzeln war gleich für
mehrere Mafia-Familien tätig, er soll mehr als 200 Männer getötet haben.
Richard Kuklinski |
John Gotti (61), der Pate von New York,
war einer der mächtigsten Mafiosi der Cosa Nostra nach Al Capone. Übername:
«Teflon-Don». Grund: Die unzähligen Anklagen perlten an ihm ab wie an einer
Teflonpfanne.
John Gotti |
Unter Gotti hatte sich Salvatore «The
Bull» Gravano (69), der Stier, hochgedient. Seinen Namen holte er sich durch
Faustkämpfe in den Strassen von New York.
Nickname vom Vater zum
Sohn
Anthony Cassa (74), genannt «Gaspipe»,
Gasrohr, war Capo im Lucchese-Clan. Sein Vater Michael wurde als «Gaspipe»
bekannt, er hatte stets ein Bleirohr dabei. Wofür, kann sich jeder denken. Der
Name ging auf Anthony über, doch er hasste ihn. Er stand mehr auf Jagdgewehre.
Anthony Cassa |
Albert Anastasia (†55) alias «Lord High
Executioner», der Exekutions-Grosskanzler, führte die gefürchtete
Auftragskiller-Bande «Murder Inc.» an. Gregory Scarpa (†66), US-Mafiosi, tötete
für die Colombo-Familie. Wegen seiner Brutalität war er der «Sensenmann».
Gregory Scarpa |
Der fette Tony und der
große Thunfisch
Bernardo Provenzano (81) war jahrelang
einer der Chefs der sizilianischen Cosa Nostra, gehörte zu den Corleonesi.
Wegen seiner Entschlossenheit war er «der Traktor».
Anthony Accardo (†86) «Big Tuna», der
grosse Thunfisch, führte die Cosa Nostra in der US-Stadt Chicago. Er ging gerne
Angeln, eines seiner wenigen Fotos zeigt ihn mit einem Thunfisch. Berüchtiger
wurde er als «Batman». Weil er seine Kontrahenten gerne mit einem
«Baseballbat», einem Baseballschläger ausschaltete.
Anthony Accardo |
Mafiosi Anthony «Fat Tony» Salerno (†81),
ebenso Cosa-Nostra-Mitglied, rauchte nicht nur dicke Zigarren, er war auch
selber dick.
Der Clown macht Witze
Bei anderen ging es eher fröhlich zu.
Charles «Lucky» Luciano († 64) soll sich seinen Namen selber gegeben haben. Als
er im Alter von 14 Jahren 244 US-Dollar gewonnen hat, sei er darüber so
glücklich gewesen, dass er sich «Lucky» nannte.
Joseph «The Clown» Lombardo (85), war
während der 1950er-Jahre Mitglied der Cosa Nostra in den USA. Seinen Namen
bekam er, wen wundert es, weil er gerne Witze macht.
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