Nach dem Tod, der Verhaftung oder der Flucht ihrer
männlichen Verwandten übernehmen immer mehr Frauen die Führung der kriminellen
Vereinigungen. Sie sind im internationalen Suchtgifthandel tätig und
kontrollieren die Prostitution. Wieder hat man eine der gefährlichen Damen (Gina
Alvaro 32) geschnappt, die am Freitag zu 27 Jahren Haft wegen dreifachen Mordes
verurteilt wurde.
In Kreisen der Camorra,
dem neapolitanischen Arm der Mafia, nimmt Gleichberechtigung immer mehr zu.
Nachdem Camorra-Paten festgenommen werden, oder die Flucht ergreifen,
übernehmen immer häufiger Frauen die Führung der kriminellen Aktivitäten der
Clans, berichtete der Präsident des Berufungsgerichts Neapels, Antonio
Bonajuto, am Samstag. Sie würden somit dem kriminellen Familienunternehmen
Kontinuität sichern, sagte der Richter. Beeindruckend sei ihre Dreistigkeit bei
der Abwicklung der Geschäfte.
Viele "Camorra-Ladies"
würden von verstorbenen Vätern oder Brüdern die Clans "erben", so der
Richter. Sie seien unter anderem im internationalen Suchtgifthandel, sowie bei
der Kontrolle der Prostitution aktiv.
2012 sei in Neapel die
Zahl der auf die Camorra zurückzuführenden Morde um 18 Prozent gegenüber dem
Vorjahr gestiegen, berichtete Bonajuto. Die mit dem organisierten Verbrechen
verbundenen Delikte seien um 55 Prozent gewachsen.
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