Eine neue Mafia-Generation ist in den Straßen von Palermo
unterwegs - und sie prahlt damit auf Facebook.
War es für Cosa-Nostra-Koryphäen noch üblich, über
handschriftliche und codierte Notizen zu kommunizieren, berichten die
Nachfolge-Gangster unverfroren online über ihren Reichtum, ihre Macht und ihre
Verachtung für Richter und Polizei.
Einer dieser jungen Generation, Domenico Palazzotto, 28, hat
eine Facebook-Seite unter falschem Namen erstellt und veröffentlichte dort
Fotos von sich auf Kreuzfahrt bei Hummer und Champagner-Dinner.
"Online gehen wäre für die alte Garde undenkbar
gewesen", sagte ein Ermittlungsbeamter dem "Telegraph".
"Sie lebte in Bauernhäusern und bestand auf Brot, Käse und Gemüse, ohne
Handys."
"Die neue Generation verwendet Facebook und WhatsApp, um zu
zeigen, dass sie in die besten Discos, an die schönsten Strände und in die
feinsten Restaurants geht, weil sie glaubt, das ist der Schlüssel, um sich Respekt
zu verdienen. Das ,Problem' ist: Sie ist auch leichter zu verfolgen und zu
schnappen."
"Es gibt eine neue Generation von Mafiosi in Palermo",
sagte auch eine sizilianische Richterin. "Aber sie muss noch beweisen,
dass sie die Qualität ihrer Vorgänger hat."
Palazotto war einer der 95 Mafiosi, die im Juni in der Operation
"Apocalypse" festgenommen wurden. In der Aktion wurden, laut Polizei,
viele der aufstrebenden Stars der neuen "Cosa Nostra"-Mitglieder aus
dem Verkehr gezogen.
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