Richter ordnet Untersuchungshaft für Hanebuth und 17 weitere Angehörige der Rocker-Bande an, die nach Mafia-Manier Angst und Schrecken verbreiteten.
Sonne, Strand, Sandburg – und davor ein muskelbepackter Hüne mit fettem „Hells Angels“-Tattoo auf dem Rücken...
Doch einige der Malle-Rocker sitzen
jetzt in einer anderen Burg fest – Razzia, Untersuchungshaft! 25
Mitglieder der „Hells Angels“ wurden nach Durchsuchungen auf Mallorca
festgenommen, darunter Frank Hanebuth (49, Ex-Hannover-Chef). Sie sollen auf der Insel mit Millionen jongliert haben. Das
Geld stammte aus der Ausbeutung von Prostituierten und
Schutzgelderpressung.
Für Hanebuth und elf weitere Betroffene sei keine Freilassung gegen Kaution möglich, hieß es. Der Bande wird unter anderem Erpressung, Nötigung, Geldwäsche, Zuhälterei und Betrug zur Last gelegt. Rocker-Boss Hanebuth fliegt schon längerer Zeit auf die Sonneninsel. Er soll sich dort nach einer Schule für seinen Jungen (12) umsehen – und liebäugelt nach der Auflösung seines Hannover-Charters offenbar mit einem kompletten Umzug nach Mallorca.
Der Untersuchungsrichter Eloy Velasco vom Nationalen Gerichtshof in Madrid reiste nach Informationen der Nachrichtenagentur EFE eigens nach Mallorca, um die Festgenommenen zu vernehmen. Die Polizei hatte die Ermittlungen vor zwei Jahren aufgenommen. Die Hells Angels sind in Spanien weniger präsent als in anderen Ländern. Der Club auf Mallorca war nach Polizeiangaben der größte des Landes. Im Sommer 2010 hatten sich rivalisierende Rockerbanden in der Gegend der Strandbar „Ballermann“ eine Straßenschlacht geliefert.
Ein Neustart auf der Ferieninsel? Seine zwei Bordelle in Hannover laufen unabhängig davon weiter.
Vater
und Sohn sind bei dem langjährigen Hanebuth-Kumpel Paul E. (71,
Spitzname „Thrombose-Paul“) auf dessen riesiger Finca im Ort Lloret de
Vistalegre im Inselinneren untergekommen. Die meisten Hells
Angels auf Mallorca hatten sich erst in den vergangenen Jahren auf der
Insel niedergelassen. Das erste Clubhaus war vor etwa drei Jahren
gegründet worden. In jüngster Zeit waren die Rocker mit ihren großen
Motorrädern an der Touristenmeile der Playa de Palma deutlich stärker
präsent. Spanische Medien führten dies darauf zurück, dass die sich
Rocker in Deutschland von der Polizei und der Justiz so sehr unter Druck
gesetzt sahen, dass sie auf Mallorca Zuflucht suchten.
Bei einer der Razzien sichergestellt...
Die Stammkneipe der Malle-Rocker ist das „Casablanca“ in El Arenal – nach dem Lokal wurde offenbar auch der Codename der Razzia („Operation Casablanca“) vergeben. Deutsche Kellner, deutsches Publikum, das Interieur im US-Rocker-Stil: Billardtisch, Dart-Scheiben, Flachbildschirme. Die „Hells Angels“ waren dort Stammgäste.
Als die Freier in die Bordelle der Rocker in Arenal kamen, ahnten sie
nicht,
dass sie nicht nur für Sex bezahlen sollten. Sondern auch dafür,
dass es niemand erfährt ...
Im „Restaurant & Künstlertreff Deutsches Eck“ waren die Rocker ebenfalls öfter anzutreffen. In El Arenal gehörten ihre Motorräder mittlerweile zum Alltagsbild. Ein Rocker betreibt nach Informationen der „Mallorca-Zeitung“ das Fitnessstudio „Combat“ in Arenal, in dem illegale Boxkämpfe stattfinden sollen. Auch das „Red Palace“ am Ballermann 6 soll in der Hand der „Hells Angels“ gewesen sein, dazu weitere „Table Dance“-Bars (mit Separees für Sex).
Hauptgeschäftsfelder der Rocker laut Polizei: Prostitution und Schutzgelderpressung! Angeblich wurden reiche Männer bei Bordellbesuchen mit versteckter Kamera gefilmt. Die Rocker drohten, die Bilder der Ehefrau oder der Familie zu zeigen. Es sollen bis zu 420 000 Euro pro Person als Schweigegeld geflossen sein. Auch der Handel mit Drogen (vor allem Kokain) soll Millionen gebracht haben.
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