Mario Mori, Ex-Kommandant der Carabinieri-Sondereinheit ROS |
Provenzano, ehemaliger Chef der Cosa Nostra, war im April 2006 in seinem sizilianischen Heimatdorf Corleone verhaftet worden.
Die Polizei hatte ihn 43 Jahre lang gesucht.
Fünf Jahre lang hat der Prozess gegen Mori gedauert, über 100 Gerichtsverhandlungen fanden in Palermo statt.
Mori hatte vor Gericht zugeben, er habe als ROS-Chef öfter den mit der Mafia verstrickten Ex-Bürgermeister von Palermo, Vito Ciancimino, getroffen, er dementierte jedoch Vorwürfe, nach denen es Verhandlungen zwischen den Carabinieri und der Mafia gegeben habe, um weitere Attentate der Cosa Nostra gegen Staatsanwälte und Richter zu verhindern.
Ciancimino, der zur Zeit des Baubooms in den 60er Jahren Bürgermeister von Palermo war und Mafia-Firmen Milliardenaufträge zugeschanzt haben soll, war 1991 wegen Amtsmissbrauchs und Korruption zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Er starb im Jahr 2002.
Mori bestritt vor Gericht außerdem, dass es ein Dokument gegeben habe, auf dem der Mafia-Boss Salvatore „Toto“ Riina die Forderungen der Cosa Nostra-Paten an den Staat niedergeschrieben habe.
Er war bereits 2006 vom Vorwurf der Verschleppung von Anti-Mafia-Ermittlungen freigesprochen worden.
Ihm und einem Mitarbeiter wurde zur Last gelegt, in seiner Zeit bei der Anti-Mafia-Einheit in Palermo nach der Festnahme Riinas im Jänner 1993 die Durchsuchung von dessen Luxusvilla auf Sizilien verzögert zu haben.
Die Villa, in der Riina acht Jahre lang mit seiner Familie gelebt hatte, war erst 18 Tage nach seiner Festnahme durchsucht worden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen