Der italienischen Polizei gelingt es, den Mafioso Giuseppe L.
festzunehmen. Er herrscht über die Schweizer Zellen der ’Ndrangheta, wie
Videoaufnahmen beweisen.
Giuseppe L.* (49), genannt «Peppe la mucca» |
Nach der Verhaftung von zwei Mitgliedern der
Frauenfelder Mafiazelle im August 2014 (BLICK berichtete) folgte am vergangenen
Dienstag eine zweite Verhaftungswelle in verschiedenen italienischen Städten.
Unter den rund 40 Festgenommenen ist auch Giuseppe L.* (49), genannt «Peppe la
mucca», auf Deutsch «Peppe die Kuh».
«Die
Kuh» ist ein besonders großer Fisch. Auch in der Schweiz. Giuseppe L. herrscht
über die ’Ndrangheta-Zellen in Norditalien und der Schweiz, vorneweg die
sogenannte Locale in Frauenfeld. Peppe hat laut italienischer Polizei mit
seiner Familie einen Wohnsitz in der Schweiz und pendelte zwischen der Schweiz,
der Lombardei und Kalabrien, der süditalienischen Heimat der ’Ndrangheta.
Erstmals
in der Geschichte der italienischen Mafiaverfolgung konnten die Ermittler ein
Video von einem Aufnahmeritual machen, das sie nun veröffentlicht haben. Es
zeigt, wie «Peppe die Kuh» neue Mitglieder ins Syndikat aufnimmt, andere
Mafiosi in höhere Ränge befördert und Aufgaben verteilt. Giuseppe L. ist die
Mammasantissima, die Allerheiligste Mutter.
Damit steht er über dem Ende August
verhafteten Mafioso Antonio N.* (65), genannt «Der Schweizer Berg». Der Pate
von Frauenfeld hatte offenbar geplant, die Thurgauer Zelle auszubauen. Dafür
brauchte er den Segen der «Kuh».
So
kam es schließlich zur Verhaftung der Thurgauer Antonio N.* und Raffaele A.*
(74). «Die Kuh» lud die beiden Ende August zur Hochzeit seiner Tochter nach
Kalabrien ein. Hochzeiten sind bei der Mafia beliebte Anlässe für konspirative
Treffen. Doch die Mafiajäger waren alarmiert. Carabinieri verhafteten im Hotel
Le Palme in Marina di Gioiosa Ionica die beiden Thurgauer.
«Die
Kuh» blieb vorerst verschont – bis zum Dienstag, 18. November.
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