Als der Schock verdaut ist, bricht sich die Wut Bahn. Einen Tag
brauchen die Mexikaner, um ihr Entsetzen über die Ermordung der 43 Studenten
durch eine Allianz aus Polizei und Mafia in Zorn umzuwandeln. Am Wochenende
demonstrieren sie in vielen Städten.
Als der Schock verdaut war, brach sich die Wut Bahn. Einen Tag
haben die Mexikaner gebraucht, um ihr Entsetzen über die Ermordung der 43
Studenten durch eine Allianz aus Polizei und Mafia in Zorn umzuwandeln. Am
Wochenende demonstrieren sie in vielen Städten, in Guerrero zündeten sie Autos
an, in Mexiko-Stadt wollten sie den Nationalpalast anzünden. Die Mexikaner
haben die Nase voll von ihrer politischen Klasse, die korrupt, unfähig und –
wie man spätestens seit Iguala weiß – verbrecherisch ist.
Präsident Peña Nieto, seit zwei Jahren im Amt, hat versucht, die
Themen Korruption, Mafia-Macht und Straflosigkeit von der politischen Agenda zu
verdrängen. Sein Mexiko war das der Reformen und der zufriedenen Investoren.
Ein Bild, das Medien, Bevölkerung und die Welt nach Jahren des Drogenkriegs mit
70 000 Toten und 26 000 Vermissten nur allzu gerne kauften.
Aber die schönsten Reformen nutzen nichts, wenn es keinen
Rechtsstaat gibt, wenn die Korruption in allen Regierungsinstanzen endemisch
ist und die Sicherheit in manchen Teilen des Landes einem Bürgerkriegsstaat
gleicht.
Peña Nieto muss jetzt die Themen Rechtsstaat und
Gewaltprävention ganz nach oben setzen, wenn er seine Glaubwürdigkeit nicht
verlieren will, gefährdet er in der Konsequenz auch seine ambitionierte
Reformagenda.
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