Die Schweiz arbeitet mit Italien bei den Ermittlungen gegen den
Cosa-Nostra-Boss Matteo Messina Denaro zusammen. Der Chef der sizilianischen
Mafia, der vor zwei Jahrzehnten untergetaucht war, soll Millionen auf Schweizer
Konten versteckt haben.
Die Bundesanwaltschaft (BA) bestätigte eine entsprechende
Meldung der "Sonntagszeitung". Die BA führe "in diesem Kontext
ein eigenes Strafverfahren", teilte Sprecherin Walburga Bur am Sonntag
mit.
Matteo Messina Denaro - der Unsichtbare |
Dabei arbeite man im Rahmen der Rechtshilfe mit der Anti-Mafia-Behörde
von Palermo in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe. Die BA habe Bankunterlagen
editiert sowie zwei Hausdurchsuchungen und Einvernahmen durchgeführt.
Der 1993 untergetauchte Denaro gilt als Nachfolger der
lebenslang einsitzenden "Paten" Toto Riina und Bernardo Provenzano.
Die letzten bekannten Fotos von ihm stammen aus den frühen 90er Jahren.
Auf dem Höhepunkt seiner Mafia-Karriere hatte er den Ruf eines
Frauenhelden und Protzes, der seine rund 900 Gangmitglieder fest im Griff
hatte. Denaro werden über 50 Morde zur Last gelegt. Berichten zufolge soll er
einmal damit angegeben haben, mit seinen Opfern einen ganzen Friedhof füllen zu
können.
In den vergangenen Monaten haben die italienischen Ermittler
ihre Bemühungen verstärkt, um Denaro zu schnappen und dessen Netzwerk und
Finanzströme offenzulegen. In mehreren Razzien wurden Gelder und Güter im
Millionenwert beschlagnahmt und mehrere Verwandte und Helfer Denaros sowie mit
ihm verstrickte Unternehmer verhaftet.
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