Samstag, 28. Februar 2015

Mafia-Boss in Afghanistan hingerichtet

Afghanistans berüchtigtster Mafia-Boss Rais Khudaidad ist in Kabul gehängt worden. Das berichtete heute der afghanische Geheimdienst NDS. Khudaidad war im September bei einem Einsatz von Spezialeinheiten in der afghanischen Hauptstadt festgenommen worden und saß seitdem im Gefängnis.



Ihm wurde vorgeworfen, an zahlreichen Entführungen, Erpressungen, Raubüberfällen und Ermordungen beteiligt gewesen zu sein. Vergangenen Monat verurteilte ihn ein Kabuler Gericht zum Tode. Es war die erste Hinrichtung, die von der Regierung des seit 2014 amtierenden Präsidenten Aschraf Ghani angeordnet wurde.

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Polizei nimmt meistgesuchten Drogenboss fest

Nach monatelangen Ermittlungen ist der mexikanischen Polizei ein schwerer Schlag gegen die organisierte Kriminalität gelungen. Servando Gómez, bekannt als "La Tuta", war der letzte große Kartell-Chef.




Beamte haben den Chef des mächtigen mexikanischen Drogenkartells der Tempelritter ("Caballeros Templarios") in Morelia, der Hauptstadt des Bundesstaats Michoacán im Westen des Landes, festgenommen. Dabei ist laut Angaben der Bundespolizei kein einziger Schuss gefallen. Der 49-jährige frühere Lehrer soll nun in die Hauptstadt Mexiko-Stadt gebracht werden.




Die mexikanische Polizei hatte im vergangenen Jahr eine Großfahndung nach "La Tuta" gestartet. Mithilfe bewaffneter Bürgerwehren suchte sie vor allem in den Bergen von Michoacán, der Hochburg der Tempelritter, nach ihm und setzte damit die Bande erheblich unter Druck.


Kartell der Tempelritter zerschlagen?

Die Tempelritter gehören zu den größten Drogenbanden Mexikos und gelten als eine der wichtigsten Gangs für den Schmuggel der gefährlichen Droge Crystal Meth in die USA. Neben dem Geschäft mit synthetischen Drogen ist die Bande auch in illegalen Bergbau und Schutzgelderpressung verwickelt.

Mit der Festnahme "La Tutas" setzen die mexikanischen Behörden ihren Erfolg bei der Zerschlagung des mächtigen Drogenkartells fort: Bevor Gómez zum Anführer der Tempelritter aufgestiegen ist, hatten Soldaten im März vergangenen Jahres den Gründer der Tempelritter, Nazario "El Chayo" Moreno, erschossen. Nur drei Wochen später töteten Sicherheitskräfte Enrique "Kike" Plancarte, einen weiteren Anführer der Bande. Im Januar nahm die Polizei dessen Onkel Dionisio Plancarte fest, ebenfalls ein Boss des Kartells.
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Freitag, 27. Februar 2015

Mafia und organisierte Kriminalität unbesiegbar

Auf dem 18. Europäischen Polizei-Kongress stellte Prof. Dr. Ernesto U. Savona, Direktor des Joint Research Centre on Transnational Crime an der Universität Mailand, sein Forschungsergebnis vor, wonach die Organisierte Kriminalität (OK) allein in Europa jährlich circa 107 Milliarden Euro umsetzt und rund 600.000 Menschen in diesen Kriminalitätsbereich involviert sind.


 Prof. Dr. Ernesto U. Savona


Diese Werte entsprechen finanziell und personell dem Volkswagen-Konzern. Die kriminellen Hauptströme umfassen unter anderem Tabak, Drogen, Medikamente und Müll. Die illegalen OK-Gewinne werden insbesondere in Immobilien, legale Wirtschaftsunternehmen und Aktien investiert – getreu dem alten kapitalistischen Grundsatz “Geld macht Geld”.

Auf die nahe liegende Frage, was die EU gegen die OK tun könne, betonte Prof. Savona, dass individuelle Gefängnishaft wirkungslos sei, da jedes inhaftierte OK-Mitglied sofort ersetzt werde. Seiner Meinung nach helfe einzig und allein die staatliche Beschlagnahme der illegal angehäuften Werte. Diese Vorgehensweise stößt jedoch in zahlreichen EU-Staaten an rechtliche Grenzen – auch hierzulande.

Prof. Savona hat von der EU-Kommission den Auftrag erhalten, sein bisheriges Forschungsprojekt – das finanzielle Aufkommen der OK in sieben EU-Staaten wissenschaftlich zu analysieren – auf alle Mitgliedsstaaten der Union auszuweiten. Mithilfe eines “Mapping and Measuring”-Ansatzes werden anhand offener Daten wie zum Beispiel Liegenschaftskataster oder Geo-Daten Analysekategorien gebildet, befüllt und dann ausgewertet.

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Mittwoch, 25. Februar 2015

Mafia: Südtirol nach wie vor verlockend

Das Trentino-Südtirol scheint am effektivsten einer Infiltration durch Mafia-Organisationen im Vergleich zu anderen Regionen im Triveneto Widerstand geleistet zu haben. Dies betonte Giovanni Russo, Rat im Oberlandesgericht in Trient der Bezirksdirektion der Antimafia-Polizei, beim Bericht über das Jahr 2014, wie die Tageszeitung Alto Adige schreibt. 





Trotzdem wecke die Region nach wie vor den Appetit von kriminellen Organisationen. Grund sei der ökonomische Wohlstand vor allem im Tourismussektor. Außerdem würden in der Region wichtige öffentliche Infrastrukturen errichtet. 

Die kriminellen Phänomene, auf die die Ermittler ihr Hauptaugenmerk in der Region gelegt haben, sind vor allem Tatbestände in Zusammenhang mit Drogen. Obwohl beim internationalen Drogenhandel selten Südtirol oder das Trentino der Bestimmungsort der „Ware“ sind, müssen Kuriere und Zwischenhändler die Region durchqueren. 

Südtirol ist vor allem auch für den Zigarettenschmuggel relevant. In diesem Bereich sind unter anderem Banden aus Griechenland, Russland, Moldawien, Polen, der Ukraine und Ungarn aktiv, die wiederum Verbindungen zur organisierten Kriminalität in Kampanien aufweisen. Die Zigaretten werden oft in Fahrzeugen mit doppeltem Boden versteckt. Während Busse, Lkw, Liefer- und Campingwagen beliebte Transportmittel sind, wurde in einem Fall sogar ein Rettungswagen benutzt. Neben den Pässen am Brenner und in Winnebach sind vor allem der Friaul sowie die Häfen von Ancona, Bari und Brindisi beliebte Ankerpunkte, wo die geschmuggelte Ware in Italien ankommt. 

Insgesamt wurden in der Region 17 Ermittlungsakten eröffnet. Auch der illegale Mülltransport spielt in der Region eine Rolle. Fünf Ermittlungsakten konnten noch nicht abgeschlossen werden. Gegen 26 Personen wird derzeit ermittelt, zwei Personen befinden sich in Untersuchungshaft, vier Strafverfahren sind momentan am Laufen, während neun Urteile gefällt wurden.

 Im Jahr 2014 wurden im Trentino-Südtirol keine besonderen Maßnahmen zur Vorbeugung gegen die organisierte Kriminalität getroffen - warum auch immer... Gleichzeitig wird im Bericht auch auf eine Zunahme von ausländischen Staatsbürgern in der Region, gegen die ermittelt wird, hingewiesen. Dies mache deutlich, dass die Region weniger eine italienische Grenzregion, sondern vielmehr ein strategischer Knotenpunkt im Herzen Europas sei. Vor allem im Bereich des Drogenhandels seien kriminelle Vereinigungen aus Albanien und Nordafrika aktiv. Sie wickeln die Drogenflüsse ab und knüpfen Kontakte zu kriminellen Organisationen in anderen Regionen. Was die Dealer vor Ort anbelangt, seien in letzter Zeit vermehrt Personen aus Mittelafrika ins Visier der Ermittler geraten. 

Oft handle es sich um Flüchtlinge, die darauf warten, dass ihrem Asylantrag stattgegeben wird. Generell stammen die Dealer meistens aus Marokko, Tunesien und Algerien. In der Region kam es zwischendurch zu gewalttätigen Zusammenstößen zwischen nordafrikanischen und albanischen Drogendealern im Kampf um die Kontrolle über das Territorium. 


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Dienstag, 24. Februar 2015

Ex-Boss des Casalesi-Clans Schiavone ist tot

Carmine Schiavone ist tot. Der Pentito der Camorra hatte vor mehr als einem Jahr Italien mit seinen Enthüllungen über giftigen Müll in Kampanien erschüttert. Er starb gestern im Alter von 71 Jahren in einem Krankenhaus in Viterbo.




Der ehemalige Boss der Casalesi hatte 1993 angefangen mit der Staatsanwaltschaft von Neapel zu kollaborieren und galt bei ihnen bis mindestens 2010 als zuverlässige und wichtige Quelle. Seit ein paar Tagen lag er in einem Krankenhaus in Viterbo, um sich von einem Sturz zu erholen.

Die Todesursache bleibt noch unklar. Schiavone war in den letzten Tagen operiert worden und sollte eigentlich bereits in kurzer Zeit entlassen werden. Einige Quellen sprechen von einem unerwartetem Herzstillstand. Doch es bleibt Unsicherheit. Sein Leichnam wird nun autopsiert. Der Staatsanwalt von Reggio Calabria Federico Cafiero de Raho, der über Jahre an Fällen der Casalesis gearbeitet hat, sagte: “Wir müssen genau verstehen, wie er gestorben ist. Freitag schien es ihm noch gut zu gehen.”

2013 hatte Carmen Schiavone zum ersten Mal einige Interviews über heimliche Pakte zwischen dem Clan der Casalesi, Politikern und Unternehmern gegeben. Diese hatten gemeinsam hochgiftigen Müll in die Landschaften Kampaniens verschütten lassen.

Außerdem war Schiavone die Quelle der Ermittler, die ihnen von den kriminellen Machenschaften der Camorra-Clans im Latium erzählte. Insbesondere von der Deponie in Borgo Montello, circa 50 Kilometer von Rom entfernt, auf die die Casalesis ebenfalls giftigen Sondermüll brachten.

Seit einigen Jahren lebte Schiavone nun gemeinsam mit Frau, Sohn und einer neuen Identität im Latium. Die Camorra hatte ihn bereits 1991 “zum Tode verurteilt.” Nachdem der Casalesi-Boss und Cousin von Schiavone Francesco im Gefängnis gelandet war, wollte sich Schiavone aus dem Geschäft zurückziehen. “Ich war absolut gegen den Schmuggel von radioaktivem Material aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Tschechien.

Es würden fünf Millionen Menschen sterben, wenn diese Abfälle auslaufen würden”, äußerte sich Schiavone damals.

Der Journalist Sandro Ruotolo, der bereits verschiedene Gespräche mit dem Kronzeugen führte, erzählt, er habe ihn erst letzte Woche noch einmal getroffen: “Schiavone hat mir zwei Dinge gesagt: Dass er den Ermittlern einen neuen Ort genannt habe, an dem sie nun ein Razzia durchführen, und, dass er ihnen von einem weiteren Scoop erzählt habe, den er hätte letztes Jahr noch nicht preisgeben können.”


Montag, 23. Februar 2015

Polizei nimmt in Stuttgart einen Mafioso fest

Italienische und baden-württembergische Polizisten haben ein Mitglied der apulischen Mafiavereinigung Sacra Corona Unita festgenommen.



Der 25-Jährige soll an illegalen Rauschgiftgeschäften und Erpressungen in Italien beteiligt gewesen sein, teilte das Landeskriminalamt am Montag in Stuttgart mit.
Der Mann wurde im Kreis Esslingen bereits am 19. Januar von Spezialkräften gestellt. Die Auslieferung des 25-Jährigen nach Italien ist bewilligt. Ihm droht dort eine Freiheitsstrafe von bis zu 24 Jahren.
Im Südwesten leben rund 180 Menschen, die der italienischen Mafia angehören sollen. Aktiv sind sie jedoch woanders. Baden-Württemberg ist für sie nach Auskunft von Sicherheitsbehörden weniger Aktionsraum als ein „Rückzugs- und Ruheraum“.
Konkrete Straftaten lassen sich eher selten nachweisen. Aktive Gruppen sind Cosa Nostra (Sizilien), Camorra (Großraum Neapel), 'Ndrangheta (Kalabrien), Stidda (Sizilien) und die Sacra Corona Unita (Apulien). Die Präsenz der 'Ndrangheta in Baden-Württemberg ist schon seit den 70er Jahren bekannt. Sie weitete sich in den 90er Jahren nach der Wiedervereinigung aus.

Sonntag, 22. Februar 2015

Mafia mit 50 Euro-Blüten in Augsburg

Die „Blüten“ aus einer neapolitanischen Fälscherwerkstatt waren so gut, dass selbst Polizisten sie zunächst nicht erkannten. Ein Tipp brachte die Polizei auf die Spur.




Die nachgemachten Fünfziger, die der Kriminalhauptkommissar von der Falschgeldabteilung des Landeskriminalamtes mitgebracht hat, gehen auf dem Richtertisch von Hand zu Hand. Die „Blüten“ sehen täuschend echt aus. Die Sicherheitsmerkmale seien, so erläutert der Beamte, „sehr gut nachgeahmt“ worden, das Wasserzeichen beispielsweise aufgedruckt. „Ja“, so urteilt eine Schöffin nach der Sicht- und Fühlprobe, „wenn man so einen falschen Schein irgendwo bekommt, da würde man nichts merken“.

Die zehn gefälschten 50-Euro-Banknoten, die in diesem Gerichtsfall eine Rolle spielen, stammen nicht aus dem Farbkopierer von irgendwelchen laienhaften „Blüten-Bastlern“. Die Falsifikate, das haben Experten der Bundesbank festgestellt, sind das Werk der sogenannten „Napoli Group“, eines großen Fälscherringes aus Neapel, bei dem die Camorra, die neapolitanische Mafia, grüßen lässt.


Die 50-Euro-Scheine wurden nicht als Fälschung erkannt

Die auf hochwertigen Druckmaschinen gefertigten falschen Geldscheine gehören zur Serie jener „Blüten“, wie sie auch Ende September 2014 im Nennwert von sage und schreibe 32 Millionen Euro sichergestellt wurden – von der italienischen Guardia di Finanza auf einem Lastwagen bei Neapel und zeitgleich in einer Druckerei im rumänischen Oradea. Gehandelt werden die Falsifikate auf dem Schwarzmarkt für rund 30 Prozent des Nennwertes. Dass die Fälscher der Mafia gute Arbeit geleistet haben, wird am Ende auch dem auf der Anklagebank sitzenden Rumänen, 31, zugutekommen.

Ihm legt die Anklage zur Last, er habe die Falsifikate in Augsburg an den Mann bringen wollen. Bonmot am Rande: Bei der Haftaufnahme nach der Festnahme im November wurden die 50-Euro-Scheine, die der Rumäne in seiner Jackentasche bei sich getragen hatte, zunächst gar nicht als Fälschungen erkannt.

Die Beamten im Polizeiarrest rechneten die Scheine als Bargeld zu seinen Habseligkeiten. Ein „heißer Tipp“ hatte die Polizei auf die Spur des Angeklagten gebracht. Sein früherer Freund war im Oktober auf der Inspektion Mitte erschienen, hatte einen falschen Fünfziger abgeliefert und erklärt, er habe diesen von dem Rumänen erhalten. Der habe gesagt, er könne noch bis zu 100.000 Euro Falschgeld besorgen. Daraufhin wurde nach dem Verdächtigen gefahndet.

Jetzt im Prozess vor einem Schöffengericht unter Vorsitz von Yvonne Möller will sich der Kronzeuge nicht mehr so genau an seine polizeiliche Aussage erinnern. Den ersten falschen Fünfziger könne er eventuell auch beim Tanken in St. Pölten in Österreich bekommen haben. 

Der Angeklagte wiederum dreht den Spieß um: Der Zeuge habe ihm das Geld gegeben. „Und ich hab’ nicht gewusst, dass es gefälscht ist“, beteuert er. Die völlig widersprüchlichen Aussagen führen am Ende dazu, dass das Gericht der Forderung von Verteidiger Marco Müller nachkommt und den Rumänen, anders als es die Staatsanwaltschaft verlangt, freispricht. Der 31-Jährige wird aus der U-Haft entlassen und bekommt eine Entschädigung.

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Samstag, 21. Februar 2015

Mafia-Boss Rancadore soll ausgeliefert werden

Der ehemalige Mafia-Boss Domenico Rancadore soll schon in den nächsten Tagen von Großbritannien an Italien ausgeliefert werden.




Das hat am Freitag ein Londoner Gericht entschieden und den entsprechenden Einspruch des 65-Jährigen verworfen.

Der Mann war 1999 in Abwesenheit in Sizilien zu sieben Jahren Gefängnis wegen Straftaten im Bereich der organisierten Kriminalität verurteilt worden.

Rancadore war 1994 mit Frau und Kindern nach Großbritannien geflohen und hatte auf der Insel unter falschem Namen ein bürgerliches Leben begonnen.

Mitte des Jahres 2013 war er aufgeflogen und festgenommen worden. Seine Anwälte hatten sich bereits einmal erfolgreich gegen eine Auslieferung gewehrt.


Sie hatten damals den Einspruch damit begründet, die Haftbedingungen in Italien würden seine Menschenrechte verletzen.

Mittwoch, 18. Februar 2015

Dreihundert-Millionen-Schlag gegen die Camorra

Der Polizei in Neapel ist landesweit ein schwerer Schlag gegen die Camorra und den internationalen Drogenhandel gelungen. Der Staatsanwalt hat gegen 40 Personen Haftbefehl erlassen.








Die Ermittlungen gegen die Mafia wurde von Armeekräften unterstützt und mit der DIA Neapel (Direzione Investigativa Antimafia) koordiniert. Dabei haben die Behörden und die Armee die Transportwege bedeutender Mengen an Kokain und Haschisch aus den Niederlanden und Spanien überwacht. Drei Camorra-Clans aus Neapel gerieten dabei ins Visier der Carabinieri. Im Zuge der Ermittlungen wurden auch sechs Kuriere mit 600 Kilogramm Drogen verhaftet.

Die Fahnder haben jetzt Licht ins Dunkel der Transporte gebracht und die Verstecke der Drogen in Kraftstofftanks großer LKW’s aufgespürt. Des Weiteren wurden von den Behörden Vermögenswerte von über € 300.000.000 konfisziert. Drei Camorra-Clans in die Untersuchung einbezogen: Contini, Nuvoletta und Gionta. Die drei Mafiaclans haben die Großtransporte durch ganz Europa begleitet und überwacht. Jetzt klickten die Handschellen..

Bei den Verhören kam heraus, dass zwei ahnungslose Neapolitaner als Makler und  Vermittler zwischen den echten neapolitanischen „Familien“ und südamerikanischen Drogenhändler fungierten und Hintermänner nennen konnten

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Steuerbetrug um 80 Millionen Euro

80 Millionen Steuerschuld und berechtigte Todesangst vor der Mafia: Der Kriminal-Thriller des ehemaligen Promi-Juweliers Ernst Klimitsch wird Finanz und Staatsanwaltschaft noch Monate beschäftigen.




Der Wiener Goldschmied Ernst Klimitsch, 53, war seit Mitte Juli vor der Finanzpolizei und seinen östlichen Mafia-Geschäftspartnern auf der Flucht. Er soll über Jahre mehrere Tonnen Bruchgold vom Balkan nach Österreich geschmuggelt haben. Ein internationaler Haftbefehl war ausgeschrieben. Einfuhr und Einschmelzen des Edelmetalls wurden über sein eigenes Firmengeflecht abgewickelt. Bei diesen Millionendeals führte Klimitsch keinen Cent Mehrwertsteuer ab. Und er betrog auch die Mafia-Paten um Millionen. Morddrohungen gegen Klimitsch und seine Familie waren die Folge.

Er tauchte in Frankreich, Italien und der Schweiz unter. Am 1. Oktober stellte sich der Schmuckdesigner mit seinem Anwalt Wolfgang Bernt (Foto) bei den Finanzbehörden. „Er ist froh, dass er sich gestellt hat und in U-Haft ist. Mein Mandant ist voll geständig. Über seine Geschäftspartner aber wird er weiterhin schweigen. Das ist seine Lebensversicherung.“

Nicht ganz so schweigsam sind die Ermittler der Finanz. Am Montag wurde erstmals das Ausmaß des Steuerbetruges bekannt. Alleine an Umsatzsteuer dürften der Republik durch die illegalen Goldimporte 40 Millionen Euro verloren gegangen sein. „Rechnet man noch die hinterzogenen Kapitalertrags- und Einkommenssteuern hinzu, landen wir bei rund 60 Millionen Euro“, vermutet ein Ermittler.

Seit Oktober machen die Fahnder der Finanz Jagd auf das Vermögen des Ex-Society-Juweliers. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte dem KURIER: „Bis dato wurden 13 Haus- und Firmendurchsuchungen durchgeführt. Auch zwölf Kontoöffnungen wurden verfügt.“


Kunst für Millionen

Klimitsch gibt sich in der U-Haft durchaus kooperativ. Denn wie Insider bestätigen, konnten bei den diversen Durchsuchungen Kunstwerke in Millionenhöhe sichergestellt werden. Es soll sich dabei um Gemälde und Porzellan-Exponate handeln. Um den Wert zu eruieren, sind jetzt Sachverständige an der Arbeit. Der Steuerflüchtling soll zusätzlich mit exklusiven Gemälden gehandelt und einige Bilder an Wiener Kunsthändler verkauft haben. Ermittlungen gehen in diese Richtung.

Sollte der Juwelier die ausstehenden Steuern nicht bezahlen können, wird sein Vermögen von der Republik Österreich gepfändet. Anwalt, Wolfgang Bernt rechnet nicht vor März 2013 mit dem Prozessbeginn. Dem Juwelier der Reichen und Schönen drohen zehn Jahre Haft.


Sonntag, 15. Februar 2015

Der lange Arm der Mafia

Mit Gift- und anderem Müll verdient das italienische Verbrecherkartell Milliarden
Der Europäische Gerichtshof hat Italien wegen seiner nicht durchgesetzten Richtlinien über Mülldeponien eine Geldbuße von 40 Millionen Euro aufgebrummt. Weitere 42,8 Millionen Euro werden für jedes Halbjahr Verspätung fällig.




Beanstandet wird, dass kein funktionierendes System der Abfallentsorgung besteht, um Müll umweltschonend und ohne Gesundheitsgefährdung zu beseitigen. Anfang Dezember hatte die italienische Polizei in Rom und der Provinz Latium 37 Personen aus Politik und Wirtschaft verhaftet. Ihnen wird einem Bericht der Nachrichtenagentur ANSA zufolge vorgeworfen, Mitglieder oder Komplizen der Mafia zu sein. Gegen 100 weitere Personen leitete die Staatsanwaltschaft Ermittlungen ein, darunter gegen den früheren neofaschistischen Bürgermeister der Hauptstadt, Giovanni Alemanno.




Die Ermittlungen in Rom bestätigen, was seit langem bekannt ist: Die Mafia verdient Milliarden nicht nur mit Drogenhandel, Schutzgelderpressungen oder durch illegale Geschäfte im Agrarsektor. Sie kassiert immense Summen auch mit Müll. Das römische Verbrecherkartell beherrscht die gesamte Müllentsorgung der Hauptstadt. Seit 2007 hatten EU-Inspektoren in Rom eine »katastrophale Lage« und »Missmanagement« kritisiert, also in der Bürgermeister-Amtszeit Alemannos (2008-2013), einer, wie jetzt enthüllt wurde, zentrale Figur des Verbrecherkartells.


Claudio Michele Mancinis packender Roman über die Müll-Mafia


Unweit von Rom, auf dem Weg zum Meer, befand sich eine berüchtigte, »Malagrotta« genannte Mülldeponie, die als die größte Europas galt. Auf 250 Hektar wurden dort – was nach EU-Richtlinien verboten ist – täglich fünftausend Tonnen unbehandelter Stadtmüll abgeladen. Der süßliche Gestank der verrotteten Abfälle stieg in die Luft. Die Gegend ist auf lange Zeit verseucht, es drohen schwere Gesundheitsschäden. Alemanno weigerte sich, Abhilfe zu schaffen. Erst nach dem Amtsantritt des neuen Bürgermeisters Ignazio Marini von der Demokratischen Partei (PD) wurde der Abfallberg im Januar 2014 geschlossen.

Besonders im Süden des Landes beherrscht die Mafia das Geschäft auch mit dem Müll, vor allem mit dem giftigen Arsen, mit Asbest, Schwermetallen und Lösungsmitteln, darunter auch radioaktiven und andere toxischen Stoffen aus Krankenhäusern. Das bringt Milliarden und, wie Experten meinen, bereits mehr als der Umsatz im Drogenhandel. Einen Einblick gab der Antimafia-Publizist Roberto Saviano schon vor Jahren in seinem Reportage-Roman »Gomorrha« und in dem gleichnamigen, weltweit bekannt gewordenen Film.



Er schilderte das Treiben des Casalesi-Clans der Camorra bei Neapel, der sich auf den Handel mit Giftmüll spezialisiert hat. Ein Teil wird in Flüssen und Feldern versenkt bzw. vergraben. In einem Kalksteinbruch bei Caserta unweit von Neapel wurden 200.000 Tonnen Giftmüll entdeckt, der bereits in das Grundwasser eingedrungen war, mit schweren Schäden für die Landwirtschaft. Der Clan verbrannte Millionen Tonnen oft giftiger Industrieabfälle. Viele Deponien wurden regelmäßig in Brand gesetzt, um Spuren zu verwischen. Berlusconi erklärte als Regierungschef das Problem 2008 zu seiner Chefsache, geändert hat sich nichts. Experten führen das darauf zurück, dass der Medienmonopolist selbst der Komplizenschaft mit der Mafia verdächtigt wird.

Aber auch der Norden gerät zunehmend in die Hände der Müllmafia. »Giftmüll ist unter dem Asphalt verborgen«, berichtete die römische Zeitung Repubblica und vermutete brisante toxische Funde unter der Autobahn A4 von Brescia nach Mailand. Hunderte Tonnen sollen dort bei ihrem Bau vor 25 Jahren mit Teer zugeschüttet worden sein.





In Prato entdeckte der Chef der nationalen Anti-Mafia-Staatsanwaltschaft, Franco Roberti, im Dezember vergangenen Jahres, dass Mafiosi aus Neapel dort Giftmüll verscharrten. Bis dahin hatten sie ihn immer nach Süden gekarrt. Nun sparten sie die Transportkosten und entsorgten Blei, Arsen und Dioxin gleich in der Stadt bei Florenz. Der Bürgermeister von Prato, Roberto Cenni, versuchte, den Skandal wegen befürchteter Auswirkungen auf den Tourismus, zu vertuschen.
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Donnerstag, 12. Februar 2015

Phishing-Mafia will an das Geld der Österreicher

Im vergangenen Jahr haben über 40% aller Östrerreicher von der IT-Sicherheitsfirma Kaspersky Lab blockierten Phishing-Attacken die Finanzdaten von Nutzern im Visier gehabt. Im Vergleich zum Jahr 2013 entspricht das einer Steigerung von ca. 11 Prozent. Das geht unter anderem aus dem Report der "Financial Cyber-Threats" in 2014 von Kaspersky Lab 
hervor.




Die Cyberkriminellen missbrauchten bei 30 Prozent ihrer Phishing-Angriffe den Namen von Banken sowie von Online-Shops (fünf Prozent) und Bezahldiensten (sechs Prozent). Bei Phishing-Angriffen werden Nutzer dazu gebracht, sensible Informationen wie Zugangsdaten, Passwörter oder andere persönliche Informationen auf einer von Cyberkriminellen gefälschten Webseite einzugeben, die eine beliebte Online-Quelle imitiert - beispielsweise eine Bank, einen Online-Shop oder einen Bezahldienst.

Weltweit gesehen waren Finanzdaten von Nutzern weniger häufig im Visier von Phishing-Attacken als in Österreich, international waren es 29 Prozent. Rund ein Drittel aller Phishing-Attacken, die Namen vonOnline-Shops missbrauchen, wurden mit der Marke von Amazon durchgeführt. Apple (14 Prozent) und eBay (elf Prozent) folgen mit großem Abstand.


Direktangriffe auf Banken werden erwartet

Kaspersky Lab geht davon aus, dass Cyberkriminelle in Zukunft vermehrt Banken direkt attackieren werden und weniger deren Kunden. Im Jahr 2014 untersuchte Kaspersky Lab verschiedene Attacken, die sich nicht gegen die Konten der Nutzer, sondern vielmehr gegen die Banken selbst richteten.

"Unsere Experten haben im vergangenen Jahr einen Bankraub über ein Online-Bezahlsystem einer russischen Bank untersucht", so Holger Suhl, General Manager DACH bei Kaspersky Lab. "Dabei haben Cyberkriminelle über einen gezielten Social-Engineering-Angriff hohe Geldsummen direkt auf ihre eigenen Konten überwiesen."
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Mittwoch, 11. Februar 2015

Die Büchermafia und ihr bayerischer Arm


·         Mehr als 1000 wertvolle Werke, darunter Originalausgaben von Galilei oder Kopernikus, sind aus einer Bibliothek in Neapel gestohlen worden.

·         Die Hälfte der Bücher ist in einem Münchner Auktionshaus aufgetaucht und wird nun zurückgegeben.



         
      
Politiker und Geistliche aus Italien sind in den Fall verstrickt.
 Jahrelang ist die Biblioteca dei Girolamini in Neapel - eine der mit antiquarischen Büchern am reichsten bestückten Bibliotheken Italiens - regelrecht geplündert worden. Von ihrem eigenen Direktor und seinen Helfershelfern.

 Mehr als 1000 Werke, die überwiegend aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammen, schaffte Marino Massimo De Caro beiseite, um sie an ein Netz von antiquarischen Buchhändlern zu verkaufen. 


543 gestohlene Bücher stellte die italienische Justiz mit Unterstützung des bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) im Mai 2012 in einem Münchner Auktionshaus sicher. Wie Peter Preuß, Sprecher der Staatsanwaltschaft München I, am Mittwoch mitteilte, werden die Bücher im Wert von mindestens 2,5 Millionen Euro jetzt an Italien zurückgegeben.

Selbst im von Korruption und Mafia gebeutelten Italien wirkte die Nachricht vom Diebstahl in den Jahren 2011 und 2012 wie ein Schock: Die Originalausgaben von Johannes Keplers "Astronomia Nova", Galileo Galileis "Sidereus Nuncius" und Nikolaus Kopernikus' "De revolutionibus orbium coelestium" waren wie viele andere unersetzbare Werke aus der Biblioteca dei Girolamini verschwunden. 

Unter Verdacht geriet der Direktor Massimo De Caro, eine schillernde Gestalt: 1973 in Bari geboren, selbst Autor eines Buches über Galilei, Honorarkonsul von Uganda und Berater russischer Oligarchen. Er hatte die bedeutenden Kulturgüter aus dem 170 000 Werke umfassenden Bestand der Bibliothek beiseite geschafft.

Einige wurden bei internationalen Auktionen versteigert. Immerhin 250 wurden gerade noch rechtzeitig am Flughafen von Neapel sichergestellt, von wo aus sie nach Argentinien geschmuggelt werden sollten. Weitere gestohlene Bücher tauchten in Lagerhallen in Verona auf, und auch ein prominenter italienischer Politiker hatte einige Bände in seiner Mailänder Bibliothek.


Bücher wurden für je 35 000 Euro verkauft.

Es handelte sich um den Senator und Berlusconi-Vertrauten Marcello Dell'Utri, der jedes Jahr die wichtigste Buchantiquariatsmesse in Italien veranstaltet und wegen Mafia-Verbindungen schon in zwei Instanzen verurteilt wurde. Dell'Utri soll es eingefädelt haben, dass De Caro zum Direktor der Bibliothek in Neapel gemacht wurde und sie ausplündern konnte. Er schmückte sich mit falschen Hochschul- und Professorentiteln. Inzwischen ist De Caro zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Er gestand, einige Bücher für je 35 000 Euro verkauft zu haben.

Bis nach München reichte der Arm dieser neapolitanischen Büchermafia - De Caro soll bei seinen Diebstählen von einem Geistlichen unterstützt worden sein, der in der Bibliothek als Kurator arbeitete. Überraschend wurde in der Landeshauptstadt ein großer Teil des Diebesguts gefunden: 543 Werke - darunter auch die genannten von Kepler, Galilei und Kopernikus - wurden im Mai 2012 im damaligen Münchner Buchauktionshaus Zisska & Schauer sichergestellt. Ehe sie zum Aufruf kamen, beschlagnahmten Ermittler des LKA rasch die Lose.


Skandal kam durch Zufall ans Licht

Gegen den früheren Mitinhaber Herbert Schauer leitete die italienische Justiz ein Ermittlungsverfahren ein, an dessen Ende er zu fünf Jahren Haft verurteilt wurde. Man warf ihm eine "moralische Mitwirkung bei bandenmäßigem Diebstahl" vor. Deutschland lieferte Schauer nach Italien aus, wo er etwa ein Jahr in Untersuchungshaft saß beziehungsweise unter Hausarrest stand. Er bestritt, dass er in den Handel mit den gestohlenen Büchern verstrickt sei, und kam schließlich auf freien Fuß. Das Urteil gegen ihn blieb jedoch bestehen, dagegen legte er voriges Jahr Rechtsmittel ein.




Aus dem Münchner Buchauktionshaus schied Schauer aus, nachdem seine Partner Unregelmäßigkeiten auch bei anderen Auktionen festgestellt hatten. Laut Börsenblatt des deutschen Buchhandels zählte der Mann bis dahin "zu den angesehensten deutschen Antiquaren". Er kündigte an, in Zukunft berufliche Berührungspunkte mit seinem bisherigen Betätigungsfeld zu vermeiden und wollte auch seine Lizenz als Auktionator zurückgeben.


Die skandalösen Zustände in der Biblioteca dei Girolamini in Neapel kamen eher zufällig durch den Besuch eines Kunsthistorikers ans Licht. Tomaso Montanari berichtete in einem Artikel in einer italienischen Zeitung von der Verwahrlosung der 1586 gegründeten Einrichtung. Danach wurde die Bibliothek geschlossen, deren Bestand nicht einmal systematisch katalogisiert war, obwohl die Sammlung Werke von unschätzbarem Wert enthält. 

Im April 2012 fiel dann bei einer genauen Inventur auf, dass einige dieser Werke verschwunden waren. An diesem Freitag erhält der italienische Staat die in München sichergestellten Bücher zurück. Vertreter der Münchner Justiz und des Landeskriminalamtes wollen sie an Staatsanwälte aus Neapel übergeben.
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