Montag, 9. Februar 2015

Der Nationalspieler und die Mafia

In Italien wird seit Tagen spekuliert, ob Ex-Fußball-Nationalspieler Vincenzo Iaquinta in Verbindung mit der Mafia steht. Erst nahm die italienische Polizei seinen Vater wegen Mitgliedschaft in der ‘Ndrangheta fest, dann durchsuchte sie auch die Wohnung des Fußballers.




Im Rahmen der Operation Aemilia, durch die vor zwei Wochen 150 Mafiosi der ‘Ndrangheta in ganz Italien festgenommen werden konnten, wurde nun das Haus des ehemaligen Stürmers der italienischen Nationalmannschaft Vincenzo Iaquinta durchsucht. Laut Staatsanwaltschaft, werde gegen den Fußballer jedoch nicht wegen Mitgliedschaft in der Mafia ermittelt, sondern er sei in einen Fall von illegalem Waffenbesitz verstrickt.

Zuvor hatte die Polizei das Haus von Iaquintas Vater Giuseppe durchsucht. Der Unternehmer sitzt wegen Mafia-Machenschaften in Haft. In einem versteckten Safe im Keller fand die Staatsanwaltschaft von Bologna zwei Waffen, ein Kaliber 38 und ein Kaliber 7,65. Beide legal registriert auf seinen Sohn Vincenzo.

Nachdem Giuseppe Iaquinta im März 2012 an einem Treffen in einem Restaurant teilnahm, bei dem ein mutmaßlicher Pakt zwischen der Mafia und dem Politiker der Berlusconi-Partei Giuseppe Pagliani geschmiedet wurde, hatte die Polizei ein Waffenverbot gegen ihn ausgesprochen.

Weil Vincenzo Iaquinta die Waffen nur in seinem Haus hätte aufbewahren dürfen und außerdem nicht meldete, dass er sie an den Vater weitergab, droht auch ihm nun ein Verfahren wegen illegalem Waffenbesitz.

Doch der Name des Fußballstars taucht auch an einigen Stellen in den Ermittlungsakten der Operation Aemilia auf. So soll Vincenzo Iaquinta im Juli 2011 an einem Abendessen im Restaurant von Pasquale Brescia teilgenommen haben, ein weiterer mutmaßlicher Mafioso, der nun festgenommen wurde. An dem Abend waren noch mehrere weitere mutmaßliche Mafiosi anwesend. Laut Ermittlern soll es bei dem Essen darum gegangen sein, über wichtige Themen zur Weiterentwicklung der Mafia-Zelle zu sprechen.


Außerdem, so die Ermittler, habe Vater Giuseppe Iaquinta oft die Berühmtheit seines Sohnes benutzt, um Mitarbeiter seines Unternehmens und Polizisten an seine Machenschaften anzunähern. So versprach er ihnen, sie mit alten Habseligkeiten von Vincenzo zu belohnen.
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