Vergangene Woche wurde in Italien das Gerichtsjahr eröffnet. Eines der
schlimmsten Probleme ist demnach immer noch die Unterwanderung des
Fußballs durch Mafia und Camorra. Eine unheilvolle Verbindung, die wohl auch in
Deutschland Fuß fasst.
Neapel hat viele Gesichter. Die süditalienische Stadt im
Schatten des Vesuvs ist die Stadt der Razzien, der Camorra und des Fußballs.
Die Verbindungen der Camorra zum Spitzenfußball sind dabei seit Jahren sehr
eng. Es geht um Macht und Geld. Das Management einer Fußballmannschaft führt zu
Kontakten mit potenten Unternehmern und der Politik. Zudem gibt es im Fußball
große Geldflüsse – legale und illegale.
Ein besonderes Interesse der Camorra gilt den
Fußballwetten, die genutzt werden, um Geld zu waschen. Spiele werden manipuliert,
indem bei unterklassigen Mannschaften einer oder mehrere Spieler bestochen
werden, damit am Ende das richtige Ergebnis herauskommt.
Doch die Camorra längst ist nicht nur in Italien
unterwegs. Ihre Spuren führen auch nach Deutschland. Während die Camorra in
Neapel mitunter sehr gewalttätig ist, muss sie sich im Ausland hinter
Geschäftsleuten unsichtbar machen. Auch hier geht es um Geldwäsche und
Wettbetrug. Fast täglich stoßen Monitoringunternehmen auf verdächtige
Wettquoten. In zweiten und dritten Ligen soll es Mannschaften geben, die komplett
aus manipulierenden Spielern bestehen.
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