Dienstag, 8. Oktober 2013

Die Mafia liebt Deutschland!

Blick aus Italien: Tolles Land, Geldwäsche kein Problem – und abgehört wird auch nicht. Wieder einmal lassen deutsche Polizeibehörden eine Mafiazelle in Mannheim gewähren. Dort hat sich im August gleich ein ganzer Clan aus Siracusa niedergelassen.

Die Mafia entdeckte die Segnungen des deutschen Rechtsstaats bereits in den 1960er Jahren, als sie einen Teil ihrer Geschäfte nach Deutschland verlegte, um endlich unbehelligt von den in Italien herrschenden Engstirnigkeiten und Vorurteilen arbeiten zu können.
 
Denn anders als in Italien sind in Deutschland "anlassunabhängige" Finanzermittlungen verboten, und sollte ein uneinsichtiger Polizist dennoch darauf beharren, Auskunft zu erhalten, lässt sich die Sache schnell und unbürokratisch mit einer Schenkungsurkunde von einem verblichenen Onkel in Kalabrien lösen.
 
Mafiazugehörigkeit ist in Deutschland kein Strafdelikt, glücklicherweise haben die Deutschen aus ihrer Geschichte gelernt und nehmen niemanden in Sippenhaft, nur weil er zu einem Clan gehört. In Deutschland akzeptiert man die Mafia als eine Kultur wie jede andere, was man auch daran erkennen kann, dass die Deutschen bei Partys am liebsten zu Mafiamusik tanzen.
 
Anders als in Italien respektiert man in Deutschland auch die Privatsphäre, das Abhören ist in Privatwohnungen und öffentlichen Lokalen verboten. Berlusconi versuchte mehrmals, das drakonische deutsche Abhörgesetz auch in Italien durchzusetzen, um der Mafia das Leben zu erleichtern, leider vergeblich.
 
Deutsche Politiker haben in Bezug auf die Mafia auch keine Berührungsängste, im Gegenteil schätzen sie ihre Investitionen als Konjunkturankurbelung, und die wenigen Journalisten, die auf die Idee kommen, die Mafia in Deutschland zu verleumden und gar in ihren Büchern Namen von Mafiabossen nennen, werden dank des strengen deutschen Persönlichkeitsrechts umgehend zum Schweigen gebracht. Wenn es nach der Mafia geht, kann Europa gar nicht schnell genug deutsch werden. 

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