Sicherheitskräfte in Mexiko haben den
Anführer des Drogenkartells "Los Zetas" festgenommen. Es ist der
zweite Erfolg im Kampf gegen die Rauschgiftmafia in knapp einer Woche.
Zetas-Boss
Omar Treviño Morales alias "Z-42" sei in der Ortschaft San Pedro
Garza García im Bundesstaat Nuevo León im Norden des Landes gefasst worden,
teilten Vertreter der mexikanischen Regierung mit, Die
Generalstaatsanwaltschaft hatte ein Kopfgeld von 30 Millionen Pesos (rund 1,8
Millionen Euro) auf ihn ausgesetzt.
Bande desertierter Soldaten
Die "Los
Zetas"-Bande wurde von desertierten Elitesoldaten gegründet und ist im
Drogenhandel und im Menschenschmuggel aktiv. Das Kartell ist vor allem im Osten
Mexikos aktiv und gilt als besonders brutal. 2010 soll die Bande 72 Auswanderer
umgebracht haben. Die "Zetas" liefern sich überdies einen blutigen
Kampf mit dem Golf-Kartell, dem sie lange Zeit als paramilitärischer Arm
angehörten. Der 42-jährige Treviño hatte die Führung des Mafia-Kartells von
seinem Bruder Miguel Ángel alias "Z-40" übernommen, der im Sommer
2013 festgenommen worden war.
Auch Chef der "Tempelritter"
in Haft
Treviños
Verhaftung war bereits der zweite schwere Schlag gegen das organisierte Verbrechen
in Mexiko innerhalb einer Woche. Erst am vergangenen Freitag hatte die Polizei
den Chef des "Tempelritter"-Kartells, Servando Gómez Martínez alias
"La Tuta", gefasst. Nach Auffassung der Polizei ist es gelungen, das
Kartell weitgehend zu zerschlagen.
Servando Gómez Martínez alias "La Tuta" |
Der
Chef der mexikanischen Bundespolizei, Enrique Galindo, sagt, seit Beginn
vergangenen Jahres seien über 1500 Verdächtige mit Kontakten zu den
"Tempelrittern" gefasst worden. Die Festnahme von "La Tuta"
sei der Höhepunkt des Polizeieinsatzes gewesen. Die "Tempelritter"
gehören zu den größten mexikanischen Drogenbanden und gelten als eine der
wichtigsten Gangs für den Schmuggel der gefährlichen Droge Crystal Meth in die
USA.
Kleine Gangs mischen mit
Nach diesen
beiden Festnahmen sind von den ganz Großen im Rauschgiftgeschäft sind nur noch
wenige auf der Flucht: Ismael Zambada García alias "El Mayo" und Juan
José Esparragoza alias "El Azul" vom Sinaloa-Kartell sowie der
Gründer des Guadalajara-Kartells, Rafael Caro Quintero.
Ismael Zambada García alias "El Mayo" |
Dass sich die
Sicherheitslage in Mexiko dadurch rasch verbessert, muss allerdings bezweifelt
werden. Denn neben den traditionellen Kartellen mischen nun Splittergruppen wie
die "Guerreros Unidos" und "Los Rojos" im Drogenschmuggel
und Menschenhandel mit. Diese Banden sind nicht weniger gefährlich als ihre
großen Kartelle, aber ungleich schwieriger zu bekämpfen. "Guerreros
Unidos" steht in Verdacht, Ende September 43 Studenten entführt und
ermordet zu haben.
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