Franziskus hat sich in die gefährliche
Camorra-Hochburg Scampia im Norden Neapels begeben und Korruption und
Arbeitslosigkeit angeprangert.
Neapel. Vor rund 60.000
Gläubigen hat Papst Franziskus am Samstag in Neapel eine Messe auf der Piazza
del Plebiscito gefeiert und die Gläubigen zur Befreiung der Stadt von der
Kriminalität aufgerufen. Damit sprach er indirekt Neapels Camorra an: „Reagiert
mit Stärke auf die Organisationen, welche die Jugend, die Armen und Schwachen
mit dem zynischen Drogenhandel und anderen Verbrechen ausbeuten und
korrumpieren. Lasst euch die Hoffnung nicht nehmen [. . .]. Korruption und
Kriminalität entstellen das Gesicht dieser schönen Stadt!“, so der Papst.
Zuvor hatte sich Franziskus in die gefährliche Camorra-Hochburg Scampia im Norden Neapels begeben und Korruption und Arbeitslosigkeit angeprangert. Er rief dazu auf, Stadt und Gesellschaft „von diesem Übel zu reinigen“. Seit seinem Amtsantritt 2013 hat sich der Argentinier oft gegen die Mafia gewandt. Er sprach bei einem Besuch in Kalabrien im Vorjahr erstmals von Exkommunikation der Mafiosi. Im norditalienischen Bologna demonstrierten zeitgleich Tausende gegen die Mafia. Organisiert wurde der Protest von Pfarrer Luigi Ciotti, der seit Jahren gegen das organisierte Verbrechen kämpft.
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