Freitag, 7. März 2014

Mafioso in der Schweiz festgenommen

Seit 2010 war ein 'Ndrangheta-Mann im Visier der Tessiner Staatsanwaltschaft. Nun gelang der Polizei in der Lombardei ein Schlag gegen die Mafia.




Beim Schlag gegen die Mafia in der Lombardei ist auch ein im Tessin wohnhafter Mann verhaftet worden. Dieser war seit 2010 im Visier der Tessiner Staatsanwaltschaft, wie die Tessiner Behörde und die Kantonspolizei mitteilten.

Gegen den Mann läuft ein Strafverfahren unter anderem wegen Unterschlagung, Betrug, Urkundenfälschung, Datenmissbrauch und Verstoßes gegen das Ausländergesetz. Die Untersuchungen hätten bereits vor zwei Jahren zur Verhaftung etlicher Personen geführt. Außerdem würden auch zahlreiche Gesellschaften untersucht. Einige von ihnen tauchten im italienischen Verfahren wieder auf.


Kredite zu Wucherpreisen

Am Dienstag wurde bekannt, dass die Mailänder Polizei 40 Personen wegen Geldwäsche, Wucher, Erpressung und Korruption festgenommen hatte. Die Mitglieder eines Clans der 'Ndrangheta, der Mafia in der süditalienischen Region Kalabrien, hatten in der industriereichen Region Lombardei eine «Bank» aufgebaut.

Die «Bank» gewährte Unternehmen Kredite zu Wucherpreisen. Die kriminelle Organisation exportierte Kapital in die Schweiz und nach San Marino. Die dank illegaler Aktivitäten eingetriebenen Summen wurden vor allem in der Baubranche, im Handel, in der Gastronomie, sowie im Verkehrsbereich gewaschen. Die Organisation sammelte außerdem Geld zur Unterstützung der Familien inhaftierter Mafiosi.


Falsche Arbeitsverträge

Die Nachforschungen der Staatsanwaltschaft begannen gemäß Mitteilung vom Donnerstag bereits 2010. Damals verschwanden geleaste Autos, die schließlich auf Verdächtige oder auch auf Strohmänner zurückgeführt werden konnten. Die Untersuchungen seien nach wie vor im Gange.

Die langen und komplexen Untersuchungen hätten ergeben, dass es sich nicht nur um persönliche Bereicherung gehandelt habe, sondern auch Geld an eine «Nomadenfamilie» in der Lombardei geflossen sei.


Die Angeklagten hätten ein Dutzend Briefkastenfirmen gegründet und falsche Arbeitsverträge mit hohen Löhnen ausgestellt, um Aufenthaltsgenehmigungen in der Schweiz zu erschleichen. Dasselbe Muster sei verwendet worden, um Bankkonten zu eröffnen und Autos zu leasen.

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