In Aachen und auf
Mallorca haben Ermittler zwei Menschen festgenommen, die im Zusammenhang mit
dem noch verschwundenen Reemtsma-Lösegeld stehen. Es geht um Geldwäsche und
Erpressung im Rockermilieu. Vermutlich hat den Rockerboss Hanebuth, den man in Mallorca verhaftet hat und nun ihm gerade in Madrid den Prozess macht, bei der Geldwäsche mitgespielt.
Fahnder aus Aachen scheinen eine neue
Spur zu den verschwundenen Millionen aus dem Reemtsma-Lösegeld zu haben. Nach
monatelangen Ermittlungen seien am vergangenen Mittwoch in Aachen und auf
Mallorca zwei Menschen festgenommen worden, sagte ein Sprecher der Aachener
Staatsanwaltschaft am Samstag. Es gehe in dem Verfahren um Erpressung im
Zusammenhang mit dem Lösegeld aus der Entführung von Jan Philipp Reemtsma. Die
Geschädigten der Erpressung stammten demnach aus dem Frankfurter
Rotlichtmilieu.
Jan Philipp Reemtsma |
Die Verdächtigen wurden nach Angaben der
spanischen Polizei bei Ermittlungen gegen Mitglieder einer Rockergruppe
festgenommen. Mitglieder des "Chapters Westend" der Hells Angels
hatten demnach das fragliche Lösegeld gewaschen. Die nunmehr Festgenommenen
stünden im Verdacht, die Geldwäscher erpresst zu haben. Die spanische Polizei
verwies in ihrer Mitteilung darauf, dass die Ermittlungen zusammen mit dem
Bundeskriminalamt geführt worden seien.
Entführer Drach kam
2013 frei
Die "Bild"-Zeitung hatte zuvor
berichtet, die großangelegte Operation sei in Spanien unter denn Decknamen
"Big Man" in Deutschland unter "Black Mail" gelaufen.
Informationen der Zeitung, die Spur führe ins Rockermilieu, wollte der Sprecher
der Aachener Staatsanwaltschaft allerdings nicht bestätigen.
Der
Reemtsma-Entführer Thomas Drach war im
Oktober vergangenen Jahres nach mehr als 15 Jahren aus der Haft entlassen
worden. Drach und seine Komplizen hatten im Frühjahr 1996 den damals 43 Jahre
alten Millionen-Erben Reemtsma vor dessen Haus in Hamburg überwältigt.
Viereinhalb Wochen lang hielten sie ihn angekettet in
einem Verlies bei Bremen fest. Gegen ein Rekordlösegeld von 15 Millionen Mark
und 12,5 Millionen Schweizer Franken kam Reemtsma schließlich frei. Von der
Beute tauchte bisher nur ein Bruchteil auf.
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