Die italienische Mafia hat offenbar eine größere
Ladung Falschgeld nach Sachsen-Anhalt geliefert. Sondereinheiten des
Landeskriminalamtes nahmen zwei Italiener in Schönebeck fest und stellten
"Blüten" im Wert von etwa 40.000 Euro sicher.
Schönebeck l Maskierte Polizisten
umstellen am Montagmittag ein Auto auf der Magdeburger Straße in Schönebeck.
Die beiden Insassen, zwei Italiener im Alter von 41 und 66 Jahren, werden
überwältigt. Bei sich haben sie ein größeres Paket mit frisch gedrucktem
Falschgeld. Unter anderem eingewickelt in eine Ausgabe der "Cronache di
Napoli", einer Tageszeitung aus Neapel. Wie sich später herausstellt, ist
es der Nachschub professionell hergestellter Blüten", die schon im Januar vor allem im Raum
Magdeburg und im Salzlandkreis verstärkt aufgetaucht waren.
Gestückelt in 20- und 50-Euro-Scheinen mit einem
Gesamtwert von rund 40.000 Euro. "Das ist weit mehr, als im gesamten
vergangenen Jahr sichergestellt wurde", erklärt Andreas von Koß vom
Landeskriminalamt. Ermittler aus Hamburg hatten die Spur nach Schönebeck
aufgenommen und ihre Kollegen in Sachsen-Anhalt alarmiert. Die beiden Italiener
sitzen inzwischen in Untersuchungshaft.
Möglicherweise steht der italienische Mafia-Clan
Camorra hinter der Lieferung. Er kontrolliert das Gebiet nördlich von Neapel,
wo es die meisten Werkstätten zur Herstellung von Euro-Falschgeldnoten in
Europa gibt. Mehr als die Hälfte der europaweit sichergestellten Banknoten
sollen aus dieser Region stammen. Bereits vor zwei Jahren zeigte sich die
Europäische Zentralbank darüber besorgt, dass die Mafia in Sachen Falschgeld
expandiert. Den Fälschern dort ist es gelungen, die Sicherheitselemente der
Scheine so perfekt nachzuahmen, dass sie Verkäufern kaum auffallen. So soll die
in Schönebeck abgefangene Lieferung erneut besser sein als noch die Marge vom
Januar.
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