Mittwoch, 9. April 2014

Die FDP fordert plötzlich: Gemeinsam gegen die Mafia

Donnerwetter, möchte man da sagen! Haben die Herren der FDP zwanzig Jahre lang den Dornröschenschlaf abgehalten? Für mich stellt sich die Frage, welche Prioritäten die Ermittlungsbehörden setzen. Könnte man nicht schon längst darüber nachgedacht haben, vorzugsweise Mafia-Mitglieder, die längst bekannt sind, abzuhören, anstatt massenhafte Daten von Bundesbürgern abzufischen? Wäre es nicht schon vor 20 JAhren an der Zeit gewesen, mit der italienischen Justiz eng zusammenzuarbeiten und gezielkt Mafiosi auch in Deutschland zu überwachen?


 Medienberichten zufolge ist Baden-Württemberg ein Eldorado für Mafiosi. Deshalb hat FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke Innenminister Reinhold Gall (SPD) aufgefordert, stärker gegen die italienische Mafia vorzugehen. Aber das ist nicht Rülkes einzige Forderung.




"Der Innenminister ist so beschäftigt mit seiner Polizeireform, dass solche Dinge zu kurz kommen", sagte der FDP-Politiker. Gleichzeitig forderte er eine intensivere internationale Kooperation zwischen den deutschen und italienischen Behörden. Nach Angaben des Innenministeriums gab es 2012 im Land 48 Ermittlungsverfahren im Bereich der Organisierten Kriminalität. Drei davon hätten Bezug zu den italienischen kriminellen Organisationen Camorra und 'Ndrangheta gehabt.

Man weiß wirklich nicht, was man davon halten soll, wenn endlich – nach mehr als 15 Jahren signifikanter Etablierung der „ehrenwerten Gesellschaft“ in Deutschland, die FDP plötzlich erwacht und die Regierungsparteien auffordert, tätig zu werden. Haben die Herren der FDP vorher den Dornröschenschlaf abgehalten?


Baden-Württemberg ist attraktiv für die Mafia

Kürzlich hatten mehrere Medien darüber berichtet, dass besonders Baden-Württemberg bei der Mafia als Betätigungsfeld beliebt ist. Nach den Recherchen leben in keinem anderen Bundesland mehr Mafia-Angehörige als hier: Die Medien sprachen von 145 mutmaßlichen Mitgliedern.

Dieter Schneider, der Chef des Landeskriminalamts, nannte im SWR Baden-Württemberg einen "Rückzugs- und Fluchtraum der Mafia". Grund dafür sei auch die blühende Wirtschaft im Land.


Cosa Nostra an Rhein und Ruhr tätig


Die italienische Mafia mischt vor allem in Nordrhein-Westfalens Baugewerbe kräftig mit. Die vertrauliche Analyse des dortigen Landeskriminalamts liegt einem Rechercheverbund aus "Spiegel", WDR und Funke-Mediengruppe vor. Süditaliener mit Bezügen zur Cosa Nostra würden an Rhein und Ruhr weiterhin Schwarzarbeiterkolonnen steuern.
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