Medienberichten
zufolge ist Baden-Württemberg ein Eldorado für Mafiosi. Deshalb hat
FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke Innenminister Reinhold Gall (SPD) aufgefordert,
stärker gegen die italienische Mafia vorzugehen. Aber das ist nicht Rülkes
einzige Forderung.
"Der Innenminister ist so
beschäftigt mit seiner Polizeireform, dass solche Dinge zu kurz kommen",
sagte der FDP-Politiker. Gleichzeitig forderte er eine intensivere
internationale Kooperation zwischen den deutschen und italienischen Behörden. Nach
Angaben des Innenministeriums gab es 2012 im Land 48 Ermittlungsverfahren im
Bereich der Organisierten Kriminalität. Drei davon hätten Bezug zu den
italienischen kriminellen Organisationen Camorra und 'Ndrangheta gehabt.
Man weiß wirklich nicht, was man davon
halten soll, wenn endlich – nach mehr als 15 Jahren signifikanter Etablierung
der „ehrenwerten Gesellschaft“ in Deutschland, die FDP plötzlich erwacht und
die Regierungsparteien auffordert, tätig zu werden. Haben die Herren der FDP
vorher den Dornröschenschlaf abgehalten?
Baden-Württemberg ist
attraktiv für die Mafia
Kürzlich hatten mehrere Medien darüber
berichtet, dass besonders Baden-Württemberg bei der Mafia als Betätigungsfeld
beliebt ist. Nach den Recherchen leben in keinem anderen Bundesland mehr
Mafia-Angehörige als hier: Die Medien sprachen von 145 mutmaßlichen
Mitgliedern.
Dieter Schneider, der Chef des
Landeskriminalamts, nannte im SWR Baden-Württemberg einen "Rückzugs- und
Fluchtraum der Mafia". Grund dafür sei auch die blühende Wirtschaft im
Land.
Cosa Nostra an Rhein
und Ruhr tätig
Die italienische Mafia mischt vor allem
in Nordrhein-Westfalens Baugewerbe kräftig mit. Die vertrauliche Analyse des
dortigen Landeskriminalamts liegt einem Rechercheverbund aus
"Spiegel", WDR und Funke-Mediengruppe vor. Süditaliener mit Bezügen
zur Cosa Nostra würden an Rhein und Ruhr weiterhin Schwarzarbeiterkolonnen
steuern.
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