Der im Libanon verhaftete Vertraute von Silvio Berlusconi, Marcello
Dell'Utri, kämpft gegen seine drohende Auslieferung an Italien: Die
Rechtsanwälte des Ex-Senators haben eine Vertagung des am Dienstag geplanten
Mafia-Prozesses gegen ihren Mandanten beantragt. Zwei Anwälte seien aus
Gesundheitsgründen nicht imstande, am Prozessbeginn teilzunehmen, hieß es in
Rom.
Marcello Dell'Utr |
Mit
diesem Schritt hoffen die Anwälte, Zeit vor einer wahrscheinlichen
rechtskräftigen Verurteilung ihres Mandanten zu gewinnen, der zweitinstanzlich
wegen Mafia-Verstrickungen bereits zu sieben Jahren Haft verurteilt worden war.
Die libanesischen Justizbehörden sollen am Montag über den von Rom
eingereichten Auslieferungsantrag für Dell'Utri entscheiden.
Noch unklar ist, ob die
Justizbehörden in Beirut das Vergehen der Mafia-Zugehörigkeit anerkennen,
weswegen Dell'Utri am Dienstag rechtskräftig verurteilt werden könnte. Sollte
das Kassationsgericht in Rom die siebenjährige Haftstrafe bestätigen, müsste
Dell'Utri ins Gefängnis.
Dell'Utri
wurde am Samstagvormittag in einem Luxushotel in Beirut festgenommen. Die
italienischen Geheimdienste hatten ihn dank seines Mobiltelefons lokalisiert.
Er hatte 30.000 Euro in bar bei sich. Bei der Festnahme durch die libanesische
Polizei leistete er keinen Widerstand, berichteten italienische Medien.
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