Der baden-württembergische Innenminister
Reinhold Gall soll nach Auffassung der
Opposition stärker gegen die Mafia kämpfen.
FDP-Fraktionschef Rülke forderte außerdem eine engere Kooperation zwischen den
deutschen und italienischen Behörden.
Der baden-württembergische Innenminister Reinhold Gall (SPD) soll den Kampf gegen die Mafia verstärken. |
Stuttgart - FDP-Fraktionschef Hans Ulrich Rülke hat
Innenminister Reinhold Gall (SPD) aufgefordert, stärker gegen die italienische
Mafia vorzugehen. „Der Innenminister ist so beschäftigt mit seiner Polizeireform,
dass solche Dinge zu kurz kommen“, sagte Rülke am Mittwoch in Stuttgart.
Gleichzeitig forderte Rülke eine
intensivere internationale Kooperation zwischen den deutschen und italienischen
Behörden. Im Jahr 2012 gab es im Südwesten 48 Ermittlungsverfahren im Bereich
der Organisierten Kriminalität. Drei davon hatten Bezug zu den italienischen
kriminellen Organisationen Camorra und ‚Ndrangheta, wie ein Sprecher des
Innenministeriums mitteilte. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet,
dass besonders der Südwesten bei der Mafia als Betätigungsfeld beliebt sei.
Den Recherchen zufolge leben in
keinem anderen Bundesland mehr Mafia-Angehörige als hier: Die Medien sprachen
von 145 mutmaßlichen Mitgliedern. „Baden Württemberg ist Rückzugs- und Fluchtraum der
Mafia“, sagte der Chef des Landeskriminalamts, Dieter Schneider, dem
Südwestrundfunk.
Die italienische Mafia mischt vor
allem in Nordrhein-Westfalens Baugewerbe kräftig mit. Die vertrauliche Analyse
des dortigen Landeskriminalamts liegt einem Rechercheverbund aus „Spiegel“, WDR
und Funke-Mediengruppe vor. Süditaliener mit Bezügen zur Cosa Nostra würden an
Rhein und Ruhr weiterhin Schwarzarbeiterkolonnen steuern.
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