Für die italienische Mafia geht
es längst nicht mehr nur um Drogen-, Menschen- oder Waffenhandel. Das
offenbarten Recherchen des WDR mit spiegel-online und der Funke-Mediengruppe.
So werden außerdem Schwarzarbeit auf dem Bau vertuscht und Steuern in großem
Stil hinterzogen.
In der
Dokumentation, die am Montagabend (07.04.2014) in der ARD gezeigt wird, geht es
auch um einen Kölner Fall: Dort stehen vier Italiener vor Gericht, die mit
Hilfe so genannter Strohmannfirmen Schwarzarbeit auf dem Bau vertuscht haben
sollen. Allein die vier sollen Steuern- und Sozialabgaben in zweistelliger
Millionenhöhe hinterzogen haben. Doch die Kriminalpolizei glaubt, dass die vier
Italiener nur ein kleiner Ausschnitt eines noch viel größeren Betrugssystems
sind.
Im Polizeipräsidium Köln
geht eine Ermittlungskommission der Kriminalpolizei davon aus, dass die Cosa
Nostra die Bauwirtschaft unterhöhlt. Hauptziel sei Geld. Die Fahnder hätten
Baustellen in Nordrhein-Westfalen unter die Lupe genommen und überall habe auch
die Mafia mitgearbeitet. Die Ermittler haben Telefone abgehört, Geschäftsräume
verwanzt, Akten gesammelt, die ein ganzes Zimmer füllen würden. Ergebnis:
Strohmannfirmen der italienischen Baumafia haben Schwarzarbeit auf Baustellen
organisiert - und zwar in gigantischem Ausmaß.
In der Ermittlungskommission arbeiteten Steuerfahnder und
Kriminalpolizisten zusammen, um die Strukturen dieses Betrugs zu verstehen.
"Es ist wie ein großes Puzzle-Bild: Von 1000 Steinen wurden 130 gelegt und
jetzt muss versucht werden, irgendwie weiter das Bild zu erkennen und Steinchen
für Steinchen zusammenzubekommen", sagt ein Ermittler.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen