Die Mitglieder des Lo-Russo-Klans
gehörten in den vergangenen Jahren zu den Protagonisten im Machtkampf zwischen
verschiedenen Camorra-Klans in Neapel.
Vor allem im Süden Italiens ist es den
Strafverfolgungsbehörden bis heute nicht gelungen, die Unterwanderung ganzer
Bereiche des gesellschaftlichen Lebens, der Politik und Wirtschaft durch
Mafia-Gruppen zurückzudrängen. Doch 'Ndrangheta, Mafia und Camorra sind längst
nicht mehr nur in Italien aktiv. Sie expandieren zunehmend ins Ausland und
engagieren sich dort über verschachtelte Strukturen in der Realwirtschaft.
Europas Polizeibehörde Europol schlägt
deshalb Alarm und spricht mit Blick auf die italienischen Klans von einer
"heimtückischen Bedrohung" für Europa.
"Die Aktivitäten mögen im Vergleich
zu anderen kriminellen Gruppierungen weniger sichtbar sein. Aber das Bild an
Informationen, das sich auf Basis unseres Netzwerks an Kontakten in Europa
ergibt, ist klar", schreibt Europol in einem aktuellen Lagebericht und
mahnt eine bessere internationale Zusammenarbeit an.
Regierung in Rom ohne
wirksames Konzept
Italiens Regierung fällt bisher nicht
mit ambitionierten Vorstößen zur Verbrechensbekämpfung auf. Das Thema
Anti-Mafia-Kampf scheint nicht auf der Prioritätenliste der Regierung in Rom zu
stehen.
Zwar war Mitte vergangenen Jahres eine
Arbeitsgruppe gebildet worden, die Gesetzesvorschläge gegen Geldwäsche
unterbreiten soll. Doch das prominent besetzte Gremium machte zunächst nur
wenig von sich reden.
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