Führende Unionspolitiker haben
dem Koalitionspartner SPD schwere Vorwürfe beim Kampf gegen die Organisierte
Kriminalität (OK) gemacht und pochen auf eine zügige Umsetzung des
Koalitionsvertrags. Eigentlich der Treppenwitz des Tages, denn die Union hat
solche Gesetze 18 Jahre lang verschleppt.
mauert bei der Umsetzung gegen die Mafia vorzugehen |
Aber Schwamm drüber. Jetzt fordert
plötzlich CDU-Vize Thomas Strobl das Bundesjustizministerium von Heiko Maas
(SPD) auf, zügig den Koalitionsvertrag umzusetzen und die Beschlagnahme von
Mafia-Vermögen zu erleichtern: “Ich erwarte, dass Bundesjustizminister Maas
zügig hierzu einen Gesetzentwurf vorlegt”, sagte Strobl der “Welt”. “Wenn sein
Ministerium 120 Seiten zur Frauenquote auf Papier bringen kann, sollte er auch
in der Lage sein, Gesetzentwürfe gegen organisierte Kriminelle auf den Weg zu
bringen.”
Donnerwetter, kann man da nur sagen! Angesichts
der Vorstellung des Bundeslagebildes zur OK erklärte der Unions-Fraktionsvize:
“Die Zahlen beweisen, dass wir schnell konkrete Maßnahmen gegen die
Organisierte Kriminalität brauchen.” Man müsse die Beschuldigten “dort packen,
wo es ihr weh tut: beim Geld”. Dazu sei die im Koalitionsvertrag vereinbarte
Beweislastumkehr notwendig. “Die legale Herkunft unnatürlich hoher Geldvermögen
soll künftig bewiesen werden müssen, um die Geldquellen von organisierten
Kriminellen besser auszutrocknen.”
Der innenpolitische Sprecher der
Unionsfraktion im Bundestag, Stephan Mayer, fordert vom Koalitionspartner mehr
Tempo: “Wenn wir die Organisierte Kriminalität wirksam bekämpfen wollen, müssen
wir endlich die Beschlagnahme des Vermögens erleichtern. Ich sehe das
Justizministerium in der Bringschuld, den Koalitionsvertrag umzusetzen.” Es
müsse leichter gemacht werden, Konten zu sperren, Immobilien zu pfänden oder
Luxusautos zu konfiszieren, sagte Mayer der “Welt”. Das Justizministerium
erteilt einer schnellen Umsetzung der Vereinbarung allerdings eine Absage. Ein
Sprecher erklärte auf Anfrage der Zeitung, etwaige Maßnahmen würden derzeit
geprüft. Ein Symposium zu dem Thema sei in Planung. Schläft Heiko Maas den
Dornröchenschlaf?
Im Koalitionsvertrag hatten Union und SPD
folgende Vereinbarung getroffen: “Das Recht der Vermögensabschöpfung werden wir
vereinfachen, die vorläufige Sicherstellung von Vermögenswerten erleichtern und
eine nachträgliche Vermögensabschöpfung ermöglichen.”
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