Offenbar hat ein Hinweis der Schweizer
Behörden zu der «Operación Púnica» gegen die Bau-Mafia in Spanien geführt. Das
berichtet die spanische Zeitung «El País» heute Mittwoch berichtet.
Es scheint, dass die
Ermittlungen in Spanien auf Grund von Informationen eingeleitet wurden, die aus
einem Schweizer Rechtshilfegesuch an Spanien stammten. Auf Anfrage der NZZ
nimmt die Bundesanwaltschaft wie folgt Stellung: «In diesem Zusammenhang führt
die Bundesanwaltschaft (BA) gestützt auf eine Mitteilung der Meldestelle für
Geldwäscherei (Mros) eine Strafuntersuchung gegen unbekannte Täterschaft wegen
des Verdachts auf Geldwäscherei.
Im Rahmen dieser Strafuntersuchungen hat
die BA zwei Rechthilfeersuchen an die spanischen Behörden geschickt. Mit
Rücksicht auf die andauernden Untersuchungen werden im jetzigen Zeitpunkt keine
weiterführenden Auskünfte in diesem Sachzusammenhang erteilt.» Zu
beschlagnahmten Geldern in der Schweiz will die BA-Sprecherin gar nichts sagen.
Filz in Politik und Geschäft
Im Zentrum der
Untersuchung in Spanien – oder jedenfalls der Berichterstattung von «El País» –
steht der seit Jahren von Skandalen umwitterte konservative Politiker Francisco
Granados. Er galt lange Zeit als Schwergewicht im Partido Popular, war von 2003
bis Mitte 2011 Mitglied der Regionalregierung von Madrid und dort unter anderem
zuständig für Polizei und Justiz.
Von der Untersuchung
mit erfasst ist der Bauunternehmer David Marjaliza, laut «El País» ein Kindheitsfreund
von Granados. Beide unterhielten Bankkonten in der Schweiz, und auf diesen
Konten gab es offenbar verdächtige Geldbewegungen. Dies veranlasste die
Schweizer Behörden zu einer Meldung an die spanischen Behörden.
Korruption bei öffentlichen Bauaufträgen
Im Rahmen der Großrazzia
vom Montag wurden 51 Personen festgenommen, und 35 befinden sich noch in Haft.
Ihnen werden korrupte Machenschaften bei der Vergabe öffentlicher Bauaufträge
im Gesamtumfang von 250 Millionen Euro vorgeworfen. Unter den
Verdächtigten befinden sich sechs Bürgermeister der Region Madrid.
Während «El País» sich
auf Granados und andere konservative Politiker einschießt, die in den Skandal
verwickelt sind, beschäftigt sich die konservative Zeitung «ABC» eingehend mit
dem einzigen sozialistischen Bürgermeister, der sich unter den Verhafteten
befindet.
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