Italienische Behörden haben Besitztümer im Wert von mehr als 700
Millionen Euro beschlagnahmt. Die Güter gehörten dem Geschäftsmann Giuseppe
Grigoli, einem Vertrauten der sizilianischen Mafia. Er sitzt eine langjährige
Haftstrafe ab.
Giuseppe Grigoli |
Bei Ermittlungen gegen die Mafia in Sizilien
haben die italienischen Behörden Güter im Wert von mehr als 700 Millionen Euro
aus dem Besitz eines Vertrauten der Cosa Nostra beschlagnahmt. Es handle sich
um eine der größten derartigen Aktionen seit Beginn der Ermittlungen gegen die
Cosa Nostra, teilte die Polizei mit.
Demnach wurden zwölf Firmen, darunter vor
allem Supermärkte und Lebensmittelläden, 220 Wohnungen und Häuser sowie 133
Grundstücke beschlagnahmt. Laut Polizei gehörte der gesamte Besitz dem
inhaftierten Geschäftsmann Giuseppe Grigoli.
Der auch "König der Supermärkte"
genannte Grigoli steuerte nach Angaben der Anti-Mafia-Ermittler in Palermo
seine Geschäfte vom Gefängnis aus. Der 64-Jährige sitzt eine zwölfjährige
Haftstrafe wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung ab. Grigoli soll
enge Verbindungen zu Matteo Messina Denaro haben, einem der wichtigsten
Cosa-Nostra-Bosse. Er wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt, ist jedoch flüchtig.
Italiens stellvertretender Innenminister
Filippo Bubbico sprach von einem "brillanten Einsatz". Die Strategie
der Justiz, die Mafia an ihrem Geldbeutel zu treffen, erweise sich als
erfolgreich und müsse fortgesetzt werden.
In einem weiteren Einsatz gegen die Cosa
Nostra nahm die italienische Polizei am Dienstagmorgen acht Verdächtige fest.
Bei der Aktion in der norditalienischen Lombardei wurden auch die Tochter und
der Schwiegersohn von Vittorio Mangano festgenommen, einem seit 2000
verschwundenen Vertrauensmann der Cosa Nostra in Mailand.
Vittorio Mangano |
Er soll vor allem in
den siebziger Jahren Geschäfte mit der sizilianischen Mafia gemacht haben.
Mangano soll auch Kontakte zum späteren Regierungschef Silvio Berlusconi gehabt
haben.
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