Nicht nur, dass sich der Gigant FIFA auf unmoralischste Weise in den Ländern bereichert, in denen die Organisation Weltmeisterschaften und Länderspiele austrägt, nein, sie binden Lieferanten und ganze Regierungen mittels Knebelverträge an ihr FIFA-Gesetz. Steuerfei, versteht sich. Weiter, immer weiter: Die englische "Sunday Times" legt mit
neuen Enthüllungen gegen die Fifa nach. Die Mitglieder des Exekutivkomitees
haben sich demnach das Gehalt verdoppelt. Dafür fallen die umstrittenen
Bonuszahlungen weg.
Hamburg - Der Fußball-Weltverband FIFA gerät
weiter in die Kritik. Laut eines Berichts der Londoner "Sunday Times"
bekommen die 25 Mitglieder des Exekutivkomitees künftig eine doppelt so hohe
jährliche Aufwandsentschädigung. Statt bisher 100.000 Dollar (73.594 Euro)
sollen es 200.000 Dollar (147.188 Euro) sein. Die Zeitung beruft sich unter
anderem auf Kontoauszüge, die ihr vorlägen.
Im Gegenzug wurden die umstrittenen
Bonuszahlungen an die Mitglieder gestrichen. "Es wurde verdoppelt, als
Ausgleich für den Wegfall der Bonuszahlungen", wird ein namentlich nicht
genanntes Exko-Mitglied in der "Sunday Times" zitiert.
Die Exko-Angehörigen, zu denen auch der
frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger gehört, erhielten bisher einen Bonus in
Höhe von 75.000 Dollar pro Jahr. In WM-Jahren waren es sogar bis zu 200.000
Dollar.
Pikant ist dabei die letzte
WM-Ausschüttung: Nach Angaben der "Sunday Times" wurde den
Exko-Mitgliedern der WM-Bonus für das Jahr 2010 (200.000 Dollar) exakt einen
Tag vor der Abstimmung über die WM-Vergabe 2022 überwiesen. Es folgte die
umstrittene und unter Korruptionsverdacht stehende Vergabe der Endrunde an
Katar.
Nach Angaben der Zeitung können sich die
Exko-Mitglieder, die während ihres Aufenthalts bei der WM-Endrunde in Brasilien
angeblich 700 Dollar "Taschengeld" pro Tag erhalten, ihre
Aufwandsentschädigung auf Schweizer Konten überweisen lassen.
Fifa-Kommunikationsdirektor Walter De
Gregorio wollte sich nicht zu dem Bericht äußern. "Wir können nicht jede
Seite, die Sie sich aus den Hunderten Millionen von Mails - die Ihnen nach
eigenen Angaben vorliegen - herauspicken, kommentieren", schrieb De
Gregorio per Mail der "Sunday Times". Und weiter heißt es: "Das
könnte ja immer so weitergehen. Wir können dieses Spiel nicht jedes Wochenende
spielen. Das wissen Sie. Das ist lächerlich."
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