Der Mordanschlag auf die monegassische
Immobilienerbin Hélène Pastor hat nach den Ermittlungen ihr eigener
Schwiegersohn in Auftrag gegeben. Er habe seine Mitwirkung an dem Verbrechen
eingestanden, sagte Staatsanwalt Brice Robin am Freitag in Marseille.
Motiv: das Erbe aus dem gigantischen
Vermögen der 77-jährigen Pastor. Gegen insgesamt sieben Menschen laufe das
Verfahren weiter, hieß es. Am Montag waren zunächst 21 Personen festgenommen
worden, darunter auch Tochter und Schwiegersohn der Milliardärin sowie zwei
Tatverdächtige. Die Tochter, die laut Staatsanwaltschaft nur aus Gründen der
Ermittlung festgesetzt worden war, ist wieder frei. Sie fühle sich von ihrem
Ehemann verraten, berichtete Staatsanwalt Robin.
Die Milliardärin Pastor und ihr
Chauffeur waren am 6. Mai in Nizza in ihrem Wagen niedergeschossen worden. Der
64 Jahre alte Chauffeur der Immobilienerbin starb vier Tage nach dem Anschlag,
Pastor erlag zwei Wochen nach der Tat ihren schweren Verletzungen. Der mit
einem Gewehr bewaffnete Schütze und sein Komplize konnten fliehen.
Die Organisation des Attentats hat nach
Angaben der Ermittler ein Sporttrainer gestanden, den der Schwiegersohn für 200
000 Euro in bar engagierte. Die beiden Tatverdächtigen sollen von den Komoren
stammen. Am Tag der Tat waren sie nach den Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft
von Marseille nach Nizza gereist. Identifiziert wurden sie mit Hilfe von
Videoaufnahmen, Mobiltelefonen und DNA-Spuren. Nach dem Mordanschlag sollen
beide zu Fuß und per Bus geflüchtet und nach Marseille zurückgekehrt sein. Bei
einem der beiden wurden bei der Festnahme in Rennes 10 000 Euro in bar
gefunden.
Über die Hintergründe der Tat war
zunächst wild spekuliert worden, auch über eine Beteiligung der italienischen
Mafia wurde gerätselt. Pastors Großvater stammte aus Italien. Die Familie hat
in Monaco ein riesiges Immobilienimperium mit Büro- und Wohnhäusern aufgebaut.
http://www.fnp.de/nachrichten/panorama/Schwiegersohn-gab-Mordanschlag-auf-Milliardaerin-in-Auftrag;art46558,914710
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