In Palermo wurden Grundstücke und
Immobilien in Millionenwert beschlagnahmt.
95 Personen sind in Palermo im
Rahmen einer groß angelegten Razzia gegen die Mafia festgenommen worden.
Gefasst wurden auch mehrere Bosse, die unter anderem für die Erpressungen von
Kaufleuten und Baufirmen verantwortlich gemacht werden, berichteten
italienische Medien am Montag.
"Palermo Today"
veröffentlichte auf seiner Internetseite sämtliche Namen der Verhafteten, die
überwiegend zu den "Familien" Resuttana und San Lorenzo im Osten der
Stadt gehören - darunter wichtige Bosse ebenso wie einfache "Soldaten". Den
Tatverdächtigen werden verschiedenste Delikte zur Last gelegt, darunter
Erpressung, Mafiazugehörigkeit, Drogenhandel oder Geldwäsche.
Il Capo Mandamento Girolamo Biondino |
Koordiniert wurde die
"Apokalypse" genannte Razzia von den Antimafia-Behörden in Palermo.
Im Rahmen der Aktion wurden Grundstücke und Immobilien im Wert von mehreren
Millionen Euro beschlagnahmt. "Wir haben der Cosa Nostra in Palermo einen
schweren Schlag versetzt", sagte der Staatsanwalt von Palermo.
der typische Bruderkuss - die zwei Capos , die sich der Treue versichern |
Auf der Fahndungsliste
stand als einer der Bosse der erst kürzlich aus dem Gefängnis entlassene
Girolamo Biondino. Er ist der Vater des Bruders des berüchtigten Mafiabosses Toto Riina und sei als zur Tarnung als Rentner aufgetreten und nur noch im Bus gefahren,
während er die Geschäfte wieder betrieben habe, wie die Nachrichtenagentur Ansa
berichtete. Er war der mächtige „capo del mandamento“ (Regionalchef) von San Lorenzo.
Facebook-Mafioso
Ebenfalls in Haft sitzt Gregorio
Palazotto, genannt Blauauge, offiziell Besitzer eines Umzugsunternehmens.
Gregorio Palazotto |
Er
hatte italienischen Medien zufolge via Facebook eine klare Botschaft an alle
"abtrünnigen" Mafiosi gesendet, die mit den Strafverfolgungsbehörden
kooperieren: "Handschellen machen keine Angst, nur derjenige, der, um sie
zu öffnen, anfängt zu singen", ist da zu lesen. Ehefrau Daiana, die im
Verdacht steht, für ihren Mann Botschaften aus dem Gefängnis nach draußen
übermittelt zu haben, tröstet den Gatten mit warmen Worten: "Liebling, ich
bin hier, um dich zu unterstützen. (…) Das, was du drinnen erlebst, erlebe ich
hier draußen."
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