Montag, 23. Juni 2014

Mafia-Razzia in Sizilien

In Palermo wurden Grundstücke und Immobilien in Millionenwert beschlagnahmt.
95 Personen sind in Palermo im Rahmen einer groß angelegten Razzia gegen die Mafia festgenommen worden. Gefasst wurden auch mehrere Bosse, die unter anderem für die Erpressungen von Kaufleuten und Baufirmen verantwortlich gemacht werden, berichteten italienische Medien am Montag.


"Palermo Today" veröffentlichte auf seiner Internetseite sämtliche Namen der Verhafteten, die überwiegend zu den "Familien" Resuttana und San Lorenzo im Osten der Stadt gehören - darunter wichtige Bosse ebenso wie einfache "Soldaten".Den Tatverdächtigen werden verschiedenste Delikte zur Last gelegt, darunter Erpressung, Mafiazugehörigkeit, Drogenhandel oder Geldwäsche.


Il Capo Mandamento  Girolamo Biondino

Koordiniert wurde die "Apokalypse" genannte Razzia von den Antimafia-Behörden in Palermo. Im Rahmen der Aktion wurden Grundstücke und Immobilien im Wert von mehreren Millionen Euro beschlagnahmt. "Wir haben der Cosa Nostra in Palermo einen schweren Schlag versetzt", sagte der Staatsanwalt von Palermo.



der typische Bruderkuss - die zwei Capos , die sich der Treue versichern


Auf der Fahndungsliste stand als einer der Bosse der erst kürzlich aus dem Gefängnis entlassene Girolamo Biondino. Er ist der Vater des Bruders des berüchtigten Mafiabosses Toto Riina und sei als zur Tarnung als Rentner aufgetreten und nur noch im Bus gefahren, während er die Geschäfte wieder betrieben habe, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Er war der mächtige capo del mandamento“  (Regionalchef) von San Lorenzo.



Facebook-Mafioso


Ebenfalls in Haft sitzt Gregorio Palazotto, genannt Blauauge, offiziell Besitzer eines Umzugsunternehmens. 


Gregorio Palazotto


Er hatte italienischen Medien zufolge via Facebook eine klare Botschaft an alle "abtrünnigen" Mafiosi gesendet, die mit den Strafverfolgungsbehörden kooperieren: "Handschellen machen keine Angst, nur derjenige, der, um sie zu öffnen, anfängt zu singen", ist da zu lesen. Ehefrau Daiana, die im Verdacht steht, für ihren Mann Botschaften aus dem Gefängnis nach draußen übermittelt zu haben, tröstet den Gatten mit warmen Worten: "Liebling, ich bin hier, um dich zu unterstützen. (…) Das, was du drinnen erlebst, erlebe ich hier draußen."
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