Montag, 14. April 2014

Berlusconi-Vertrauter kämpft gegen Auslieferung

Der im Libanon verhaftete Vertraute von Silvio Berlusconi, Marcello Dell'Utri, kämpft gegen seine drohende Auslieferung an Italien: Die Rechtsanwälte des Ex-Senators haben eine Vertagung des am Dienstag geplanten Mafia-Prozesses gegen ihren Mandanten beantragt. Zwei Anwälte seien aus Gesundheitsgründen nicht imstande, am Prozessbeginn teilzunehmen, hieß es in Rom.


Marcello Dell'Utr

Mit diesem Schritt hoffen die Anwälte, Zeit vor einer wahrscheinlichen rechtskräftigen Verurteilung ihres Mandanten zu gewinnen, der zweitinstanzlich wegen Mafia-Verstrickungen bereits zu sieben Jahren Haft verurteilt worden war. Die libanesischen Justizbehörden sollen am Montag über den von Rom eingereichten Auslieferungsantrag für Dell'Utri entscheiden.

Noch unklar ist, ob die Justizbehörden in Beirut das Vergehen der Mafia-Zugehörigkeit anerkennen, weswegen Dell'Utri am Dienstag rechtskräftig verurteilt werden könnte. Sollte das Kassationsgericht in Rom die siebenjährige Haftstrafe bestätigen, müsste Dell'Utri ins Gefängnis.


Dell'Utri wurde am Samstagvormittag in einem Luxushotel in Beirut festgenommen. Die italienischen Geheimdienste hatten ihn dank seines Mobiltelefons lokalisiert. Er hatte 30.000 Euro in bar bei sich. Bei der Festnahme durch die libanesische Polizei leistete er keinen Widerstand, berichteten italienische Medien.

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