Die Mafia ist in Italien das Unternehmen mit dem höchsten Umsatz. Das
organisierte Verbrechen erwirtschaftet laut einer Studie des italienischen
Industriellenverbands Unimpresa einen Jahresumsatz von 180 Milliarden Euro und
ist bei weitem der größte "Konzern" im Land.
Der Jahresgewinn
beträgt über 100 Milliarden Euro, geht aus der Studie hervor. Die Mafia ist
auch Italiens solideste Bank. Die organisierte Kriminalität kann mit einer
Liquidität von 65 Milliarden Euro rechnen, so viel wie kein Geldhaus im Stiefelstaat
zurzeit.
"In
dieser Krisenphase ist die Mafia AG die einzige Struktur, die über liquide
Mittel für Investitionen verfügt. Sie ist eine Holding, die den Markt zutiefst
beeinflusst, die Preise bestimmt und Konkurrenten vernichtet", warnt der
Verfasser der Studie Luigi Scipione, Mitglied des Unimpresa-Aufsichtsrats.
In
einigen Regionen Süditaliens habe die Mafia sogar eine Art Wohlfahrtsstaat
entwickelt, von dem tausende Menschen leben. Scipione nannte
Schutzgelderpressung, illegalen Geldverleih, Prostitution, Diebstahl, Betrug
und Schmuggel als Hauptgeschäftsbereiche der kriminellen Organisationen.
Die
Mafia bereichere sich immer mehr auch mit Produktpiraterie, illegalen
Wettspielen und Bauten. Auch in der Lebensmittelbranche habe die Mafia in manchen
Regionen Süditaliens die Kontrolle übernommen. So seien die Preise vieler
Landwirtschaftsprodukte vom Organisierten Verbrechen bestimmt.
250
Millionen Euro mit Wucher und Erpressung kassiert
Täglich
wandere ein enormer Geldstrom von den Taschen der italienischen Unternehmer und
Kaufleute in jene der Mafiosi. 250 Millionen € kassiere die Mafia jährlich
allein mit Wucher und Erpressung, geht aus dem Bericht hervor. Die finanzielle
Krise und Kreditengpässe belasten viele Unternehmer, die zu Opfern von Wuchern
würden. Eine Million Unternehmer und Kaufleute seien hinzu auf verschiedene
Weise Opfer von Verbrechen, die direkt, oder indirekt mit der Mafia
zusammenhängen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen