Wenn der deutsche Zoll kleinere Mengen an Kokain aus
Südamerika beschlagnahmt, ist das erstmal nichts Besonderes. Wenn diese
Drogenlieferung dann allerdings in Kondome verpackt wurde und an den Vatikan
adressiert ist, sieht die Sache schon ganz anders aus.
Der deutsche Zoll hat offenbar eine
an den Vatikan adressierte Drogenlieferung abgefangen. Beamte hätten am 19.
Januar am Leipziger Flughafen 340 Gramm Kokain mit einem Schwarzmarktwert von
40.000 Euro aus Südamerika sichergestellt, berichtet die "Bild am Sonntag".
Laut Zollbericht sei das Rauschgift in verflüssigter Form in 14 Kondome
verpackt gewesen.
Das Paket war an die Poststelle des
Vatikans statt an einen konkreten Empfänger adressiert. Der deutsche Zoll
übergab die Drogen einem Polizisten des Vatikanstaats in Rom. Die Falle
schnappte indes bislang nicht zu: Niemand versuchte, das Paket abzuholen.
Die deutschen Ermittler gehen
inzwischen davon aus, dass der unbekannte Empfänger einen Tipp bekommen hat und
die Aktion verraten wurde. Die Ermittlungen zu den Hintermännern des
Kokain-Paketes sollen jetzt gemeinsam mit dem Interpol-Büro des Vatikans
fortgeführt werden.
Es ist nicht das erste Mal in der
Geschichte des Vatikans, dass im Kirchenstaat wegen eines Drogendeliktes
ermittelt wird: Bereits 2007 wurde ein Vatikan-Mitarbeiter angeklagt, in dessen
Arbeitszimmer 87 Gramm Kokain entdeckt worden waren.
Der vom rechten Pfad abgekommene
Diener Gottes war damals nur zu milden vier Monaten Haft verurteilt worden -
weil zu dieser Zeit spezifische Regeln zu Drogenbesitz oder -handel im
veralteten Strafrecht des Vatikans überhaupt nicht existierten. Erst nach dem
Prozess wurde diese Gesetzeslücke geschlossen.
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