Die Regierung in Rom hat die Entsendung von 60
Polizisten und Carabinieri in die apulische Provinz Tarent beschlossen, nachdem
ein 43-jähriger Mafioso, seine 30-jährige Lebensgefährtin und das dreijährige
Kind der Frau erschossen wurden.
Die drei befanden sich
während den Schüssen in ihrem Auto. Am Steuer des Wagens, der von dem Killerkommando
beschossen wurde, saß die Frau, während der vorbestrafte Cosimo Orlando, der
sich wegen einer Bewährungsstrafe auf freiem Fuß befand, mit dem kleinen
Domenico auf dem Schoss auf dem Beifahrersitz saß.
Zwei weitere Kinder
der Frau im Alter von acht und sechs Jahren, die sich ebenfalls im Auto
befanden, überstanden den Anschlag nahe der Ortschaft Palagiano unversehrt. Der
Vater der drei Kinder war 2011 kurz vor Domenicos Geburt ebenfalls bei einer
Mafia-Fehde erschossen worden. Der Dreifach-Mord löste Bestürzung aus.
Bei Mafia-Anschlägen
würden immer häufiger auch Kinder getötet, sagten Ermittler. Bisher zählte es
zum «Ehrenkodex» der Mafiosi, Kinder bei Anschlägen zu verschonen. Im Januar
waren in Kalabrien ein dreijähriges Kind, sein Großvater und dessen
marokkanische Lebensgefährtin von einer Mafiabande getötet und verbrannt
worden.
Premier Matteo Renzi
telefonierte mit dem Polizeichef von Tarent und zeigte sich wegen des Anschlags
erschüttert. «Ich empfinde einen furchtbaren Schmerz, ich bin selber Vater»,
erklärte Renzi.
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