Ein
Boss der kampanischen Camorra will Medienberichten zufolge auspacken - und
etliche Mafiosi sowie Unternehmer zittern. Wie die römische Tageszeitung „La
Repubblica“ am Donnerstag berichtete, arbeitet der „’O Ninno“ genannte Antonio
Iovine (50), Chef des Casalesi-Clans, seit kurzem mit Anti-Mafia-Ermittlern in
Neapel zusammen.
Diese interessiert vor allem, was Iovine über die Aktivitäten
und Beziehungen seines Clans aussagt. Dieser zählt zu den mächtigsten der
Camorra. Wenn Iovine plaudert, könnten auch Namen von Politikern fallen, die
der Mafia nahestehen.
Haftzelle von Antonio Iovine |
Der
Camorra-Boss, zu lebenslanger Haft verurteilt, war 15 Jahre lang untergetaucht
und 2010 in seinem Versteck in Casal di Principe aufgespürt worden. Sein Motiv
könnte sein, Straferleichterungen zu bekommen. „Er ist einer, der alles weiß“,
schreibt der italienische Anti-Mafia-Autor Roberto Saviano: „Die Erde bebt
jetzt unter einem Großteil der Unternehmerschaft, der Politik und Teilen der
Institutionen.“
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