Bis vor kurzem galt die
Vatikanbank als die undurchsichtigste Bank der Welt. Eine Dokumentation
schildert die dunklen Machenschaften des Instituts. Es geht um Geldwäsche, die
Mafia, Verrat und einen entmachteten Papst.
Im September 2010 wollte
Benedikt der XVI. dem Finanzsumpf rund um die Vatikanbank ein Ende machen. Ein
Jahr zuvor hatte er den angesehenen italienischen Banker Ettore Gotti Tedeschi
auf dem Chefsessel installiert. „Papst Benedikt wollte neue Anti-Geldwäschemaßnahmen
und neue Kontrollsysteme“, sagt Staatsanwalt Nello Rossi, Staatsanwalt von Rom.
Doch der Papst konnte sich
nicht durchsetzen. Tarcisio Bertone, sein Kardinalstaatssekretär, verhinderte
die Reformen. Er habe keine Untersuchungen über die Vergangenheit der
Vatikanbank gewollt, behaupten die Autoren der Dokumentation. „Wir zeigen nur,
was wir von jetzt an machen“, sagte Bertone demnach.
Die undurchsichtigste Bank der Welt
Es ist eine Räuberpistole zwischen heiligen Mauern, die die Dokumentation
mit Hilfe von Insidern nachzeichnet: Im Zentrum steht der Finanzskandal um die
Bank des Heiligen Stuhls, der auch die letzten Monate der Amtszeit des Papstes
überschattete. 2012 geriet die Vatikanbank IOR ins Visier der
italienischen Finanzpolizei. Noch immer gilt das "Instituto per le opere
die religione" - kurz IOR - , das sich in einem mittelalterlichen Turm
befindet, als eine der undurchsichtigsten Banken der Welt.
Geldwäsche für die Mafia?
Sie sei wegen ihrer Verschwiegenheit bei den Geistlichen beliebt gewesen,
heißt es in der Dokumentation. Aber auch Politiker und Unternehmer machten sich
die Anonymität und die weltweiten Ableger der Vatikanbank zu Nutze. „Sie
nutzten die IOR als Offshore-Einrichtung, um Geld zu verstecken, es zu waschen
oder um keine Steuern zu zahlen“, sagt Vatikan-Experte Micksen.
Die undurchsichtigste Bank der Welt
Es ist eine Räuberpistole zwischen heiligen Mauern, die die Dokumentation
mit Hilfe von Insidern nachzeichnet: Im Zentrum steht der Finanzskandal um die
Bank des Heiligen Stuhls, der auch die letzten Monate der Amtszeit des Papstes
überschattete. 2012 geriet die Vatikanbank IOR ins Visier der
italienischen Finanzpolizei. Noch immer gilt das "Instituto per le opere
die religione" - kurz IOR - , das sich in einem mittelalterlichen Turm
befindet, als eine der undurchsichtigsten Banken der Welt.
Geldwäsche für die Mafia?
Sie sei wegen ihrer Verschwiegenheit bei den Geistlichen beliebt gewesen,
heißt es in der Dokumentation. Aber auch Politiker und Unternehmer machten sich
die Anonymität und die weltweiten Ableger der Vatikanbank zu Nutze. „Sie
nutzten die IOR als Offshore-Einrichtung, um Geld zu verstecken, es zu waschen
oder um keine Steuern zu zahlen“, sagt Vatikan-Experte Micksen.
"Benedikt war zu schüchtern für den
Vatikan"
23 Millionen Euro waren von der IOR an eine andere Bank in Italien
geflossen. Die Finanzpolizei wollte von der Vatikanbank wissen, wem das Geld
gehört. Diese schwieg. Auch der Heilige Stuhl sah keinen Anlass, seinen
Einfluss auf die Bank zu nutzen. Daraufhin fror die italienische Zentralbank
das Geld ein und die Staatsanwaltschaft nahm ihre Ermittlungen auf.
Im Februar 2013 trat Benedikt zurück, ohne einen weiteren Vorstoß zur
Reform der IOR unternommen zu haben. Er sei zu diesem Zeitpunkt schon extrem
gealtert gewesen und hatte offenbar nicht mehr die Kraft, sich den
Herausforderungen um die Vatikanbank zu stellen, sagt ein Vertrauter des
amtierenden Papstes Franziskus in der Dokumentation. Der Vatikan-Spezialist
Robert Micksen versteigt sich in dem Film sogar zu der Aussage, der Deutsche
habe nicht einmal zum Bischof getaugt. Er sei ein guter Theologe gewesen, aber
zu schüchtern um den Vatikan zu führen.
Über 900 Konten geschlossen
Kurz vor dem Rücktritt Benedikts des XVI. wurden die Automaten der
Vatikanbank abgeschaltet. Wenig später warnten die italienischen Behörden
Europas Banken vor Geschäften mit dem Institut.
Wird dessen Nachfolger Franziskus nun bei der IOR aufräumen? Auf einer
improvisierten Pressekonferenz in einem Flugzeug habe Papst Franziscus gesagt,
dass er die Schließung der Bank nicht ausschließe, erzählt ein italienischer
Journalist in dem ARD-Film. Demnach sagte Franziskus, es gebe drei
Möglichkeiten: schließen, aufräumen oder noch mehr aufräumen.
Kurz darauf kündigte der Papst eine Untersuchung bei der Vatikanbank an.
Zudem kündigte er an, dass dort internationale Standards eingeführt werden
sollen.
Im Juni 2013 wurde der Priester Nuncio Scarano festgenommen. Er war
leitender Angestellter in der Finanzverwaltung des Vatikans. Scarano soll
versucht haben, 20 Millionen Euro mit einem Privatflugzeug aus der Schweiz zu
schmuggeln und durch die Vatikanbank waschen zu lassen. Der Priester bestreitet
das.
Wenig später traten der
Direktor der Bank und sein Stellvertreter zurück. Über 900 Konten wurden
geschlossen. Gegen Tarcisio Bertone hat der Vatikan Ermittlungen eingeleitet.
Der
ehemalige Kardinal-Staatssekretär soll 15 Millionen Euro veruntreut haben.
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