Der ehemalige Industrieminister Claudio Scajola ist am Donnerstag von der
Polizei im Rahmen einer ausgedehnten Anti-Mafia-Untersuchung in der Region
Kalabrien festgenommen worden. Der frühere Minister und
Berlusconi-Vertraute Claudio Scajola ist von einer Anti-Mafia-Einheit der
italienischen Polizei festgenommen worden. Dem ehemaligen Innen- und
Wirtschaftsminister unter Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi wird vorgeworfen,
einem wegen Mafia-Verwicklungen verurteilten Parteifreund bei der Flucht
geholfen zu haben. Die Staatsanwaltschaft stellte acht weitere Haftbefehle aus
und durchsuchte auch die Büros von Scajola, wie die italienische
Nachrichtenagentur Ansa berichtete.
Industrieminister Claudio Scajola |
Ein Haftbefehl wurde auch gegen den flüchtigen Ex-Parlamentarier
Amedeo Matacena erlassen, berichteten italienische Medien. Scajola soll dem früheren
Abgeordneten Amadeo Matacena geholfen haben. Dieser war nach seiner endgültigen
Verurteilung zu fünf Jahren Haft wegen Mafia-Verwicklungen im August in Dubai
festgenommen worden. Der 66-jährige Scajola soll ihm geholfen haben, von Dubai
in den Libanon zu fliehen und damit einer Inhaftierung zu entgehen.
Parlamentarier Amedeo Matacena |
Festnahmen erfolgten in mehreren Städten.
Unternehmensbeteiligungen im Wert von 50 Millionen Euro wurden beschlagnahmt. Scajola, ein Vertrauensmann von Ex-Premier Silvio Berlusconi,
war in der Vergangenheit bereits in den Sog mehrerer Korruptionsskandale
geraten. Scajola, der den Berichten zufolge am
Donnerstag in einem Luxushotel in Rom festgenommen wurde, schien nicht mit seiner Festnahme gerechnet zu haben.
Ihm werden enge Verbindungen zu Matacena vorgeworfen, der 2010
wegen Absprachen mit dem kalabrischen 'Ndrangheta-Clan zu fünf Jahren Haft
verurteilt worden war. Berlusconi erklärte am Donnerstag, er kenne nicht die
Gründe der Festnahme Scajolas. „Es tut mir für ihn leid“, so der 78-Jährige.
Der skandalumwitterte Ex-Regierungschef war am 1. August 2013
wegen Steuerbetrugs bei seinem Medienkonzern Mediaset erstmals rechtskräftig
verurteilt worden.
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