2014 in Sotschi die russische Mafia im
Spiel gewesen? Einem Bericht der deutschen "Bild am Sonntag" zufolge
soll der Chef der Salzburger Olympiabewerbungsgesellschaft, Fedor Radmann, von
der Mafia erpresst und nach kurzer Amtszeit zu seinem Rücktritt im Jänner 2007
gezwungen worden sein. Radmann dementierte.
Laut "Bild am Sonntag" soll Ex-Bewerbungschef Fedor Radmann von
russischer Mafia erpresst worden sein, Radmann dementiert, doch Salzburgs
Bürgermeister Schaden sagt: "Er wirkte sichtlich unter Druck"
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Laut der deutschen Zeitung soll sich der
russische Präsident Wladimir Putin" offenkundig schmutziger Tricks
bedient" haben, um die Spiele nach Russland zu holen. Er habe die
Russen-Mafia in Marsch gesetzt, um den mitfavorisierten Olympia-Bewerber
Salzburg aus dem Rennen zu werfen. "Über das skrupellose Vorgehen der
Russen liegen deutschen Sicherheitsbehörden detaillierte Erkenntnisse
vor", schrieb "Bild am Sonntag".
Anfang Juli 2006 hätten Ermittler ein
Treffen zwischen russischen Regierungsvertretern und Bossen der Russen-Mafia in
einem Restaurant in der Münchner Innenstadt observiert, hieß es. Thema der
Runde sei die Olympia-Ausschreibung gewesen, über die 2007 entschieden wurde.
Zwei Monate später habe Fedor Radmann, damals Chef der Salzburger
Olympia-Bewerbung, nach Erkenntnissen deutscher Sicherheitsbehörden
unangenehmen Besuch bekommen. Abgesandte von Mafia-Boss Jussupow sollen ihn
massiv unter Druck gesetzt haben.
Radmann bestritt auf Anfrage von
"Bild am Sonntag", dass es ein solches Treffen gegeben habe. Den
Mafia-Boss Jussupow kenne er nicht. Er sei von den Russen weder bestochen noch
erpresst worden, erklärte er.
Der Bürgermeister der Stadt Salzburg,
Heinz Schaden (SPÖ), der Aufsichtsratschef der Olympia-Bewerbungsgesellschaft
war, erinnerte sich anders. Radmann sei im Herbst 2006 von Kontaktleuten des
russischen Mitbewerbers Sotschi angesprochen worden, die ihn "zu sich
rüberziehen wollten", so Schaden zur "Süddeutschen Zeitung".
Radmann verkündete dann am 22. Jänner 2007 bei einer Pressekonferenz unter
Tränen seinen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen. Er habe sich einfach zu
viel zugemutet, nannte er den Grund für seine gesundheitlichen Probleme. Wenige
Monate später, im Juli 2007, fiel in Guatemala die Entscheidung: Russland bekam
die Spiele.
Kurz vor seinem Rücktritt hatte Radmann
den Salzburger Bürgermeister zu einem Vier-Augen-Gespräch getroffen.
"Radmann hat wortwörtlich gesagt: Ich lass mich nicht erpressen",
sagte Schaden am Montag, zur APA. "Da habe ich große Ohren bekommen. Aber
mehr hat Radmann nicht gesagt. Er wirkte sichtlich unter Druck." Von einer
russischen Mafia habe Radmann nicht gesprochen. Dass Radmann möglicherweise
erpresst worden sei, sei nicht ganz von der Hand zu weisen, meinte Schaden. Ein
hochrangiger Sportfunktionär bestätigte der "Bild am Sonntag", dass
Radmann sich bedroht gefühlt habe. "Er hatte Angst um sein Leben",
wurde der Funktionär zitiert.
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