Er galt als rechte Hand
Berlusconis: Dann verurteilte ein Gericht Marcello Dell'Utri wegen
Mafia-Verbindungen. Die Gefängnisstrafe wurde nun bestätigt - dem 72-Jährigen
droht jetzt die Auslieferung nach Italien.
Marcello Dell'Utri |
Das höchste Gericht Italiens
hat ein Hafturteil gegen einen früheren Vertrauten von Ex-Regierungschef Silvio
Berlusconi bestätigt. Die wegen Mafia-Verbindungen gegen Marcello Dell'Utri
verhängte Gefängnisstrafe von sieben Jahren bleibe bestehen, befand das
Kassationsgericht in Rom am Freitagabend. Der frühere Weggefährte von Italiens Ex-Premier
Berlusconi, Marcello dell'Utri, ist wegen Mafia-Verbindungen in letzter Instanz
zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. "Wir sind enttäuscht von der
Entscheidung des Kassationsgerichts", sagte sein Anwalt.
Dell'Utri galt als rechte
Hand Berlusconis, war im Firmenimperium des früheren Ministerpräsidenten und
Medienmoguls tätig und saß für dessen Partei im Senat. Staatsanwälte warfen
Dell'Utri jedoch vor, als Mittelsmann Berlusconis enge Bande mit sizilianischen
Mafiosi unterhalten zu haben. 2010 sah ein Gericht in Palermo seine Schuld als
erwiesen an und verhängte eine lange Haftstrafe. Dell'Utri wies die Vorwürfe
zurück.
Im vergangenen Monat wurde
der Ex-Senator im Libanon verhaftet, nachdem er Behördenangaben zufolge aus
Italien geflohen war. Der 72-Jährige soll erkrankt sein und wird daher derzeit
in einer Klinik in Beirut festgehalten. Das jüngste Urteil des
Kassationsgericht könnte nun den Weg für dessen Auslieferung nach Italien ebnen. Zweimal hatte die Staatsanwaltschaft im sizilianischen Palermo
vergeblich beantragt, ihm den Pass zu entziehen, damit er nicht außer Landes
fliehen kann. Im April nahmen ihn libanesische Sicherheitskräfte im Hotel
Phoenicia in Beirut fest. Der Politiker hatte sich abgesetzt, nachdem in
Palermo ein europäischer Haftbefehl gegen ihn ausgestellt worden war.
Vor seiner Festnahme und Bekanntwerden seines Aufenthaltsortes
hatte Dell'Utri erklärt, er lasse sich medizinisch behandeln und erhole sich
eine Weile im Ausland. Italien hat seine Auslieferung beantragt.
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