Horst Scholze (75) hält einen
Briefumschlag in der Hand. Ein falscher Enkel dachte, er bekomme 50 000 Euro
überreicht. Doch der clevere Opa hatte nur Papierschnipsel reingepackt – und
überführte so einen Enkeltrickbetrüger.
Horst und Ilse Scholze (Name geändert)
hatten bereits zwei Anrufe, die sie stutzig machten. „Da waren wir vorgewarnt.“
Am 20. März dieses Jahres zog sich die Schlinge gegen die fiese Betrügerbande
zu.
Rückblick: 11.30 Uhr klingelte das
Telefon in der Lichtenrader Wohnung. Als Horst Scholze den Hörer abnimmt, fragt
ihn ein Mann: „Rate mal, wer da ist?“ Scholze geistesgegenwärtig: „Bist du das,
Heinz?“ Daraufhin die Stimme am anderen Ende: „Ja, ich bin es!“ Zack,
reingelegt. Wissend, dass der 75-Jährige keinen Verwandten namens Heinz hat,
drehte er den Spieß um und spielte mit.
Der Anrufer meinte, er sei gerade auf
einer Auktion für eine Wohnung und bräuchte noch am gleichen Tag 50 000 Euro.
Obwohl der Rentner versicherte, nicht so viel Geld zu haben, rückte der
angebliche Enkel nicht von seiner Forderung ab, schickte einen Boten, den er
„Freund“ nannte, zur Geldübergabe. Das erschien Scholze unglaubwürdig. Frech
zückte er während des Gesprächs sein Handy und alarmierte die Polizei.
Wenige Hundert Meter weiter vereinbarten
beide einen Treffpunkt zur Geldübergabe. Zuvor tat der 75-Jährige aber so, als
würde er von der Bank Geld abheben. „Dabei bin ich nur Streife gefahren.“
Dann legte er Papierschnipsel in einen Umschlag, ging mutig zur Geldübergabe, wo Kripo-Beamte bereits verdeckt auf den Boten warteten. Festnahme!
Gestern wurde der Rentner von der Polizei für sein durchdachtes Vorgehen ausgezeichnet.
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